Die Stadt Rödermark steht vor einer baulichen Erneuerung: Das ehemalige Feuerwehrhaus im Ober-Röder Ortskern wird einem multifunktionalen Neubau weichen, der sowohl der Schulkindbetreuung als auch verschiedenen gesellschaftlichen Zwecken dienen soll. Mit diesem Schritt, der nach intensiven Diskussionen und Prüfungen jetzt durch einen Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung bestätigt wurde, soll ein wichtiger Beitrag zur Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur geleistet werden.
Abriss und Neubau für 8,8 Millionen Euro
Die Kosten des Projekts, das unter dem Titel „Alte Wache“ bekannt ist, belaufen sich laut aktueller Kalkulation auf 8,8 Millionen Euro. In diesem Betrag ist auch der Abriss des alten Gebäudes enthalten, welches aus mehreren Gründen – wie etwa schadstoffbelastete Bauteile und veraltete Technik – als nicht sanierungsfähig gilt. Die Entscheidung für den Abriss und den anschließenden Neubau war das Ergebnis intensiver Beratungen und Abwägungen seitens der Stadtverordneten.
Raum für 400 Grundschulkinder und Vereine
Der neue Gebäudekomplex wird eine Gesamt-Nutzfläche von rund 1.400 Quadratmetern bieten. Dabei steht die Schulkindbetreuung der benachbarten Trinkbornschule im Vordergrund. Die bereits erschöpften Raumkapazitäten der Grundschule können durch den Neubau ergänzt werden, der Platz für die Mensa und Betreuungsräume für etwa 400 Kinder schaffen soll. Bürgermeister Jörg Rotter betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme: „Der Bedarf der Trinkbornschule kann mit einer attraktiven Konzeption befriedigt werden.“
Zusätzlich wird die „Alte Wache“ multifunktionale Räume bieten, die für soziale Zwecke wie Vereinsaktivitäten, Seniorenzirkel und andere Gruppen zur Verfügung stehen. Dies soll das gesellschaftliche Leben in Rödermark weiter bereichern.
Unterstützung durch den Kreis Offenbach
Die Finanzierung des Projekts wird teilweise durch den Kreis Offenbach, der als Schulträger fungiert, übernommen. Er wird die Hälfte der Kosten für die Räume der Ganztagsbetreuung beisteuern. Zudem plant die Stadt, Fördermittel für den Teil des Gebäudes, der für Vereine und öffentliche Zwecke genutzt wird, zu beantragen. Letztendlich wird der städtische Anteil der Investitionskosten auf etwa 3,8 Millionen Euro geschätzt.
Verlagerung bestehender Einrichtungen
Für die bisher im alten Feuerwehrhaus untergebrachten Einrichtungen sind bereits neue Standorte vorgesehen. Das Jugendzentrum wird in den früheren Motzenbruch-Kindergarten umziehen, während der städtische Fachdienst Kinder im Rathaus Urberach einen neuen Standort finden wird. Bürgermeister Rotter sieht diese Veränderungen als wichtige Weichenstellung, die sowohl für die öffentliche Infrastruktur als auch für die Optik im Ortskern von Vorteil sein wird.