Der On-Demand-Shuttle „Hopper“, der 2019 in Seligenstadt startete und seit September 2022 auch in Rödermark im Einsatz ist, steht laut der FDP Rödermark vor einer ungewissen Zukunft. Der Grund: Die hohen Kosten, die der Betrieb verursacht, belasten die Haushalte der Kommunen im Kreis Offenbach erheblich.
„Jede einzelne Fahrt mit dem Hopper kostet im Schnitt über 22 Euro, von denen der Fahrgast aber nur 1,50 Euro selbst bezahlt. Den Rest trägt die Allgemeinheit“, kritisiert Tobias Kruger, Fraktionsvorsitzender der FDP in Rödermark.
Betriebskosten: Eine Million Euro für Rödermark
Die Zahlen sind alarmierend: Für 2024 plant die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF), die den Hopper betreibt, mit einem Verlust von gut 9 Millionen Euro. Zwar werden die Betriebskosten noch zur Hälfte von Bund und Land gefördert, doch diese Unterstützung läuft aus. Ohne die Förderung würde der Anteil der Kreisumlage für Rödermark allein für den Hopper auf rund eine Million Euro jährlich steigen.
„Das ist für Rödermark untragbar“, erklärt FDP-Bürgermeisterkandidat und Haushaltsexperte Heino Claussen-Markefka. Angesichts eines prognostizierten Haushaltsdefizits von 5 bis 10 Millionen Euro im Jahr 2024 sieht die FDP die Stadt finanziell nicht in der Lage, diese Belastung zu stemmen. „Wir müssen den Hopper aufwandsneutral gestalten oder ihn auslaufen lassen.“
Hopper und Umwelt: Kritik an der Bilanz
Auch die Umweltbilanz des Hoppers steht in der Kritik. „Der Hopper verursacht Mehrverkehr und ersetzt kaum private Autofahrten“, so FDP-Umweltexperte Dr. Rüdiger Werner. Stattdessen würden viele Jugendliche den Shuttle für Strecken nutzen, die sonst zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt werden könnten. Mit einer durchschnittlichen Auslastung von nur 1,3 Personen pro Fahrt sei der Beitrag des Hoppers zur Verkehrswende zweifelhaft.
FDP fordert klare Änderungen
Die FDP Rödermark betont, dass der Hopper in seiner jetzigen Form nicht weitergeführt werden kann. „Eine Unterstützung ist nur dann denkbar, wenn eine ausreichende Auslastung und eine aufwandsneutrale Finanzierung sichergestellt sind“, so Kruger. Der Hopper müsse sich stärker auf seine soziale Funktion konzentrieren, etwa die Mobilität älterer und behinderter Menschen zu verbessern.
Ein Steuerfinanziertes Taxi?
Die FDP stellt auch grundsätzlich infrage, ob es Aufgabe der Kommunen sein sollte, ein steuerfinanziertes innerstädtisches Taxi anzubieten. „Es gehört nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune, den Bürgern ein solches Angebot zu machen“, betont Claussen-Markefka.