Mit dem symbolischen Spatenstich am 3. Juni 2025 hat die Stadt Seligenstadt die Erschließung des neuen Wohngebiets „Südwestlich des Westrings“ offiziell eingeläutet. Auf dem rund 15 Hektar großen Areal sollen künftig etwa 570 Wohneinheiten entstehen – in Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Kettenhäusern sowie in Geschosswohnungsbauten. Insgesamt bietet das neue Quartier Wohnraum für rund 1.350 Menschen.
Herausfordernde Entwicklung mit langem Vorlauf
Die Planungen für das Neubaugebiet reichen zurück bis ins Jahr 2016. Bürgermeister Dr. Daniell Bastian blickte beim Festakt auf den langwierigen Entwicklungsprozess zurück: „Der Prozess hat uns vor unerwartete Rückschläge gestellt und zu längeren Planungszeiten geführt. Umso mehr freuen wir uns über den offiziellen Projektstart und die vielversprechenden Perspektiven, die dieses Vorhaben für unsere Einhardstadt bietet.“
Ziel sei es, so Bastian, ein lebendiges Wohnumfeld für alle Generationen zu schaffen: „Unser Anliegen ist es, eine lebenswerte Stadt zu gestalten, in der sich alle Generationen wohlfühlen.“ Eine Fläche für eine neue Kindertagesstätte ist bereits eingeplant.
Terramag übernimmt Projektsteuerung
Die Entwicklung des Gebiets erfolgt gemeinsam mit der Terramag GmbH. Geschäftsführer Thomas Müller betonte die Bedeutung des Projekts: „In Zeiten, in denen die Bereitstellung von Wohnbauflächen einer der wichtigsten gesellschaftspolitischen Herausforderungen ist, wird der Mut und die Weitsicht der Stadt Seligenstadt heute belohnt.“ Etwa 6,6 Hektar Nettobauland stehen nach Abschluss der Umlegung der Stadt zur Verfügung. Der Verhandlungsprozess umfasste Gespräche mit rund 150 Grundstückseigentümern.
Auch die Sparkasse Langen-Seligenstadt ist Projektpartner. Markus Schmitt, stellvertretendes Vorstandsmitglied, sicherte Unterstützung zu: „Wir als Sparkasse stehen bereit, dieses Neubauprojekt mit unserer Finanzierungskraft aktiv zu begleiten – für Bauwillige, Familien, Investoren und Unternehmen aus der Region.“
Erschließung bis Frühjahr 2027
Die Erschließung des Baugebiets ist umfangreich: Geplant sind unter anderem 4.600 Meter Kanalhauptleitungen, 2.300 Meter Wasserleitungen sowie 1.800 Kubikmeter unterirdische Rigolen zur Versickerung von Oberflächenwasser. Außerdem entstehen Straßen mit Beleuchtung, eine 240 Meter lange Lärmschutzwand entlang der Bahntrasse sowie ein überarbeiteter Westring als Hauptzufahrt.
Die Fertigstellung der Erschließungsarbeiten ist für das Frühjahr 2027 geplant. Erst dann beginnt die Hochbauphase mit dem Bau der neuen Wohnhäuser. Die Zuwegung erfolgt vorerst über das benachbarte Gewerbegebiet. Fuß- und Radwege – etwa für den Schulweg – bleiben während der Bauzeit nutzbar.