Ab April testet die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF) sogenannte eFuels auf zwei Hybridbussen der Linie OF-99 (Seligenstadt – Rodgau – Dietzenbach – Langen). Der Versuch mit dem synthetischen Kraftstoff HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) ist zunächst für zwei Monate angesetzt. Damit erhofft sich die kvgOF eine zügige Lösung für lokal emissionsarme Busse.
„Wir sind gesetzlich dazu angehalten, die lokalen Emissionen bei der Neuvergabe von Bussen merklich zu reduzieren“, erläutert Rainer Kröger, Leitung Betriebsmanagement, Technische Services und Vergabe der kvgOF. „Der synthetische Kraftstoff HVO 100 bietet uns die Möglichkeit, sehr schnell die bereits im Einsatz befindliche Verbrennertechnologie klimafreundlicher zu betreiben. Das wollen wir im Praxistest erproben und die tatsächlichen Einsparungen wirtschaftlich bewerten.“
Nach dem Bundesgesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge (SaubFahrzeugBeschG) müssen bei anstehenden Neuvergaben 22,5 Prozent der Busse saubere Fahrzeuge sein. Bei dem Kraftsoff HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) handelt es sich um einen erneuerbaren paraffinischen Reinkraftstoff nach DIN EN 15940 aus Rest- und Abfallstoffen. Laut dem Zertifikat des Bundesumweltministeriums reduziert dieser Treibstoff die Kohlendioxidbilanz um bis zu 90 Prozent und führt zu signifikant geringeren Stickoxidemissionen. Zudem soll HVO 100 den Verbrauch des Kraftstoffes und des Zusatzmittels AdBlue senken und weitere technische Vorteile für Motoren, Getriebe und Abgasanlagen mit sich bringen.
„Wir stehen neuen Technologien offen gegenüber und sind bereit, immer Neues auszuprobieren“, erklärt Benjamin Elsner, Geschäftsführer von Racktours GmbH & Co. KG. „Durch den Test mit HVO 100 erhoffen wir uns, zum einen etwas für die Umwelt zu tun und zum Zweiten die Haltbarkeit unserer Busflotte zu optimieren.“
Nach den acht Testwochen wertet die kvgOF zusammen mit dem Unternehmen Racktours anhand der Telemetriedaten der Busse die Verbräuche und Emissionen aus. Zum Vergleich werden Daten von zwei Fahrzeugen im Dieselbetrieb herangezogen, die auf identischen Umläufen verkehren. Mit belastbaren Ergebnissen rechnet die kvgOF zum Sommer.
Die Mehrkosten beim Betrieb durch den im Vergleich zu Dieselkraftstoff teureren – HVO 100 trägt die kvgOF, ebenso Kosten für die Belieferung und die Bereitstellung des HVO-Tankes auf dem Gelände des Busunternehmens. Unterm Strich erhofft sich die kvgOF Kraftstoff- und Zusatzstoffeinsparungen für die Busbetreiber, aber eben auch eine Reduktion der vor Ort ausgestoßenen Emissionen.
Während der Testphase führt die kvgOF flankierende Werbemaßnahmen aus: Die zwei Busse werden an der Heckseite durch Beklebungen für die Öffentlichkeit kenntlich gemacht.
Quelle: PM Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH