Ein weiteres Mal verschiebt sich die Fertigstellung der Brücke über die Rodau zwischen Obertshausen und Lämmerspiel. Dies hat das Land Hessen über Hessen Mobil am Montag (20. März) in einer Pressemitteilung und zusätzlich in einer E-Mail auf Anfrage der Stadt Obertshausen bekanntgegeben. Demnach würde sich „die Verkehrsfreigabe der Rodaubrücke an der Landesstraße 3064 zwischen Mühlheim-Lämmerspiel und Hausen“ voraussichtlich auf Ende April verschieben. Damit bleibt die direkte Durchfahrt zwischen Hausen und Lämmerspiel auch weiterhin voll gesperrt.
Als Gründe für die weitere Verschiebung nannte die zuständige Landesbehörde Hessen Mobil Verzögerungen bei der Lieferung von Asphalt und Schutzeinrichtungen sowie den hohen Krankenstand beim ausführenden Bauunternehmen. Die bisherige Umleitung bleibe bestehen.
Weiter teilt Hessen Mobil mit, dass entsprechend der aktuellen Planungen der Asphalteinbau Anfang April erfolge. Anschließend würden die sogenannten Schutzeinrichtungen im Laufe des Monats montiert. „Ohne Schutzeinrichtungen kann die Brücke über die Rodau aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht freigegeben werden“, heißt es in der Mitteilung von Hessen Mobil.
Ende 2019 zeigte sich der Mangel an dem Bauwerk. Die Traglast der Brücke war nicht mehr gegeben und die Strecke wurde für den Schwerverkehr gesperrt. So musste schon damals die Bus-Linie OF-120 der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach ihre gewohnte Route verlassen. Eine Sanierung der Brücke durch Hessen Mobil war ursprünglich bereits für 2020 anvisiert. Hessen Mobil erneuert die Brücke über die Rodau zwischen Obertshausen-Hausen und Mühlheim-Lämmerspiel seit März 2022. Angesetzt war anfänglich eine Bauzeit von neun Monaten. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten – insbesondere bei Betonstahl – hatte sich die Bauzeit bereits um weitere drei Monate bis Ende März 2023 verlängert.
„Jetzt sind es also bereits schon vier Monate, die die Straße zusätzlich für den Verkehr vollgesperrt ist“, fasst Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich die Situation zusammen. Die Vollsperrung dieser Durchfahrtsstraße war von Anfang an für einige Gewerbetreibende eine echte Herausforderung. Von jetzt auf nachher fielen etliche Kundinnen und Kunden weg, für die ein Stopp bei der Tankstelle Aral Jäger, der Metzgerei Picard oder bei Schreibwaren Hoffmann plötzlich nicht mehr auf dem Weg lag. Bereits die erste Verschiebung der Fertigstellung sorgte damit für reichlich Unmut bei Gewerbetreibenden, ebenso wie bei Bürgerinnen und Bürgern sowie bei Kommunalpolitik und Stadtverwaltung.
Schon damals zeigte sich bei einem Vor-Ort-Termin, dass die gestörte ,Lebensader‘ zwischen Hausen und Lämmerspiel wirtschaftliche Existenzen gefährdet und massive Belastungen entlang der Umleitung mit sich bringt.
„Der Ablauf und die Dauer der Brücken-Sanierung ist nach wie vor unbefriedigend – da können auch wir als Stadt nicht mehr um Verständnis und Geduld bei den Bürgerinnen und Bürgern bitten. Der Bogen ist überspannt. Verantwortlich dafür ist die Landesbehörde Hessen Mobil“, betont Bürgermeister Manuel Friedrich. Auch Erster Stadtrat Michael Möser stimmt ihm zu: „Ende Februar haben wir noch in der Verwaltung die Rückmeldung auf unsere Anfrage erhalten, dass die Arbeiten im Zeitplan seien und bis Ende März abgeschlossen werden. Nur drei Wochen später teilt die Landesbehörde nun mit, dass die Sanierungsarbeiten nicht abgeschlossen werden können und sich die Fertigstellung um einen weiteren Monat verzögert.“
Dass es zu Verzögerungen kommen kann, wissen die Verantwortlichen der Stadt ganz genau. So kam es beispielsweise auch bei der städtischen Baumaßnahme in der Friedhofstraße zu einer Verschiebung der Fertigstellung. Auch dort haben die beauftragten Firmen mit Lieferengpässen, Krankheit und Witterung zu kämpfen. Es wurde nun alles darangesetzt, die verlängerte Bauzeit nun zur Frist auch abzuschließen.
Die Rathausspitzen hoffen nun, dass die nächste Frist von Hessen Mobil zur Fertigstellung der Rodaubrücke – bis Ende April – wirklich eingehalten wird und damit die Vollsperrung aufgehoben werden kann. Und sie wünschen allen Betroffenen weiter, dass nicht noch der Supergau in ein paar Monaten oder Jahren eintritt und die zweite Brücke komplett saniert und damit erneut vollgesperrt werden muss. Darauf wurde Hessen Mobil seinerzeit von der Verwaltung hingewiesen. Der Vorschlag beide Brücken parallel neu aufzubauen wurde aber leider nicht aufgegriffen.
Quelle: PM Stadt Obertshausen