Vor gut einem Jahr unterzeichneten die Städte Offenbach und Hanau sowie der Main-Kinzig-Kreis eine Rahmenvereinbarung zur flächendeckenden Installation von digitalen Tafeln (Displays) an Schulen. Heute – ein Jahr später – kommen rund 2.500 Displays an den Schulen der drei Gebietskörperschaften zum Einsatz. Mit dieser beispielhaften und bundesweit viel beachteten interkommunalen Zusammenarbeit sorgen die Städte Offenbach, Hanau und der Main-Kinzig-Kreis für eine durchgehende Digitalisierung ihrer Schulen. Und die Zusammenarbeit geht weiter: Der Umgang mit den neuen Multi-Touch-Diplays wird seit 2021 den Lehrkräften der neu ausgestatteten Schulen im „DigiLab.schule“, einem vom Medienzentrum Hanau betreuten Schulungszentrum, durch Trainerinnen und Trainer praxisnah vermittelt. Mehrmals wöchentlich finden dort Schulungstermine statt.
Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß: „Eine Digitalisierung der Schulen braucht eine Bündelung aller Kompetenzen und Kräfte, daher ist unser interkommunaler Austausch und der kooperative Ansatz sowie die Vernetzung untereinander extrem hilfreich. Schließlich haben wir alle mit gleichen Herausforderungen und technischen sowie organisatorischen Fragen beim Umsetzen des Digitalpakts Schule zu kämpfen.“
Axel Weiss-Thiel, Bürgermeister und Schuldezernent der Stadt Hanau ergänzt: „Das Ergebnis bei der Umsetzung eines einheitlichen Konzepts für unsere drei Gebietskörperschaften hat sich absolut bewährt. So erreichen wir einen hohen Standard und haben alle einen leistungsfähigen, flexiblen Partner auf der Lieferantenseite. Davon profitieren wir alle und gewinnen an Tempo.“
Der Zusammenschluss der drei Gebietskörperschaften ermöglicht zunächst eine bessere Preiserzielung und Aufgabenbewältigung für die europaweiten Ausschreibungen, die in der Regel sechs bis acht Monate andauern. Die Besonderheit liegt dabei auch in der Synchronisation der Digitalstrategie. Dazu gehört nicht nur eine gemeinsame Planung und Koordination der Beschaffung großformatiger Displays, sondern auch der Anspruch, dass jede Lehrkraft der ausgestatteten Schulen mit der Technik in einer Basisschulung vertraut gemacht wird. Hierfür stehen die Medienzentren der drei Schulträger verantwortlich und mit einer hohen Akzeptanz zeigt sich dies ist der richtige Weg.
„Kein Display ohne Schulung – wir sehen das ganzheitlich und möchten damit sicherstellen, dass die Digitalisierung unserer Schulen langfristig und nachhaltig gelingt“, sagt Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises und zuständig für die Schulen im Main-Kinzig-Kreis.
Die Digitalisierung scheitert in anderen Kommunen nämlich weniger an der Finanzierung – diese ist durch den DigitalPakt des Bundes und weiterer Fördermöglichkeiten in den Bundesländern meist gesichert – sondern eher an der zögerlichen Umsetzung durch die komplizierten Ausschreibungsverfahren, dem fehlenden IT-Support und der begleitenden Qualifizierung der Lehrkräfte, die mit der Ausstattungsinitiative Schritt halten muss.
Seit Vertragsunterzeichnung mit dem Hersteller VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken wurden in Hanau 600 Systeme bestellt, die bis zum Ende der Sommerferien installiert und in Betrieb genommen werden. In der Stadt Offenbach wurden bereits 900 und im Main-Kinzig-Kreis 1000 Komplettsysteme verbaut. Bei den Multi-Touch-Displays handelt es sich dabei um ein Komplettsystem, kombiniert mit den bekannten „analogen“ Whiteboards als Tafelflügeln vom Systemhaus der VS Vereinigten Spezialmöbelfabriken.
Die Schuldezernenten von Offenbach, dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau zeigen sich beeindruckt: „Es ist eine starke logistische Leistung: Innerhalb von nur drei Tagen werden in einer Schule 75 alte Tafeln demontiert und entsorgt, neue digitale Komplettsysteme geliefert, montiert und in Betrieb genommen. Kurz darauf werden alle Lehrkräfte geschult.“
Quelle: Stadt Offenbach