„Bereit, wenn Du es bist!“ damit wirbt der Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach (EKO) mit seinen neuen Werbekarten um Fachkräfte für die 29 städtische Kindertagesstätten. Erstmals kamen die Karten bei der Job Aktiv Messe am vergangenen Wochenende in Offenbach zum Einsatz.
„Wir staunten nicht schlecht, wieviel Zuspruch und Interesse das Berufsfeld der pädagogischen Fachkraft hatte“, so Annette Gork, stellvertretende Betriebsleiterin des EKO. „Etwa 70 Beratungsgespräche konnten geführt werden, viele Informationen wurden ausgetauscht, das Berufsfeld und die Zugangsmöglichkeiten für eine Ausbildung erklärt.“
Der Fachkräftemangel ist kein neues Phänomen, aber es bedarf neuer Überlegungen und Denkansätze dem begegnen zu können. „Zielgruppe an diesem Tag waren vorrangig Menschen, die in ihrer Berufsbiographie neue Wege gehen wollen oder auch müssen“, weiß Bürgermeisterin Sabine Groß, die persönlich vor Ort war und ebenfalls um interessierte Menschen für dieses Berufsfeld warb. Den Quereinstieg sieht Groß hierbei als riesen Chance. „Gerade Menschen, die schon mitten im Leben stehen, bereits einen anderen Beruf erlernt haben, der möglicherweise bei uns noch keine Anerkennung als Fachkraft findet, ist eine Zielgruppe, die viele Potentiale und Kompetenzen mitbringen.“
Der EKO begleitet und fördert bereits seit 2018 über das Programm Weiter.Bildung! (ehemals WeGebAU) mit der Agentur für Arbeit Mitarbeitende auf ihrem Weg zur Fachkraft. Mit einer Zulage im Rahmen der Förderung des Weiter.Bildung! Programms stellt der städtische Träger sicher, dass gerade diese Zielgruppe finanziell ausreichend abgesichert ist, um nochmals eine Ausbildung aufnehmen zu können.
Besonders im Fokus stehen hierbei Personen mit Migrationserfahrung, die zumeist ihre Bildungs- und Berufsabschlüsse im Ausland erworben haben und im EKO zur Unterstützung des Kitabetriebs und der Fachkräfte mitarbeiten. Daher wird zunächst für die Mitarbeit im EKO geworben und den neu gewonnen Mitarbeitenden dann die Möglichkeit gegeben, sich auf den Weg zu machen. Seit Jahren begleitet dieses Vorhaben die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des EKO, Anja Engelhorn.
Neben einer Beratung gibt es mittlerweile auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten seitens des Betriebs, wie zum Beispiel Sprachkurse, die vom Betrieb finanziert werden, damit Mitarbeitende die Voraussetzung für die Fachschule erfüllen können.
„Das Besondere daran ist, dass wir die Kurszeiten gemeinsam mit den Teilnehmenden festgelegt haben, um so die Arbeitszeiten und die Familienverantwortung vieler berücksichtigen zu können. Denn gerade in einem Betrieb, in dem mehr als 90 Prozent der Beschäftigten Frauen sind, ist es wichtig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Ausbildung im Blick zu haben und aktiv an Möglichkeiten zur Qualifizierung zu arbeiten“, berichtet Anja Engelhorn aus ihren Erfahrungen vieler Beratungsgespräche.
Dass dies eine gelungene Aktion war, scheint sicher. In der Folge werden nun konkrete Einstiegsmöglichkeiten mit den Interessierten geprüft. Dabei reichen die beruflichen Biographien von Handwerklichen Berufen über klassische Dienstleistungsberufe bis hin zu künstlerischen, kreativen Berufsfeldern. Weitere Interessierte können sich direkt an den städtischen Eigenbetrieb wenden, wenn sie eine Beratung zum Einstieg in eine pädagogische Ausbildung anstreben. Hier steht die Ausbildungskoordinatorin Ann-Kathrin Hinz gerne zur Verfügung. Der Kontakt kann per Mail erfolgen an ann-kathrin.hinz@offenbach.de oder unter der Rufnummer 069/ 8065-2993.
Quelle: Stadt Offenbach