Das IW und das BBSR haben kürzlich einen regionalen Preisindex veröffentlicht, mit dem die Preise in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands ermittelt und verglichen werden können. Doch was bedeutet das für die Menschen im sächsischen Vogtlandkreis, dem günstigsten Kreis des Landes? Oder was bedeutet das für Offenbach? Um diese Fragen zu beantworten, müssen die Preise in Bezug zum Einkommen der Bewohner gesetzt werden. Durch diese Informationen kann das preisbereinigte Einkommen ermittelt werden, das einen Vergleich zwischen den Regionen ermöglicht.
Das Ergebnis zeigt, dass sich die Bewohner des Landkreises Starnberg in Bayern am meisten leisten können. Obwohl das Leben hier etwa 14 Prozent teurer ist als im Durchschnitt des Landes, ist die Kaufkraft, also das preisbereinigte Einkommen, hier am höchsten. Wenn man die regionalen Preisunterschiede herausrechnet, steht jedem Starnberger knapp 33.000 Euro netto pro Jahr zur Verfügung. Zum Vergleich: Die Bewohner von Gelsenkirchen haben mit nur knapp 19.000 Euro das geringste preisbereinigte Einkommen und liegen damit auf Platz 400.
Offenbach am Main auf Platz 399 von 400
Während den Menschen im bayrischen Landkreis Starnberg durchschnittlich 32.831 Euro netto pro Jahr zur Verfügung stehen, ist die Welt in Offenbach am Main eine völlig andere: mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen in Höhe von 19.082 Euro belegt die Stadt am Main den vorletzten Platz in der Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft bzw. den 2. Platz unter den Kreisen und kreisfreien Städten mit der geringsten Kaufkraft. Offenbach liegt damit 21,7% unter dem Bundesdurchschnitt. Nur das Nordrhein-Westfälische Gelsenkirchen schneidet mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 18.886 Euro pro Jahr noch schlechter ab.
Alle direkten Nachbarkommunen von Offenbach schneiden deutlich besser ab. Mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen in Höhe von 21.813 Euro pro Jahr belegt Frankfurt am Main den 31. Platz unter den Kreisen und kreisfreien Städten mit der geringsten Kaufkraft Deutschlands bzw. Platz 370 im Ranking der höchsten Kaufkraft. Der Kreis Offenbach belegt mit durchschnittlich 24.426 Euro den 170. Platz. Im Ranking der Kreise und kreisfreien Städte mit der höchsten Kaufkraft belegt der Main-Kinzig-Kreis den 168. Platz mit durchschnittlich 25.173 Euro.
Hessischer Lichtblick ist der Hochtaunuskreis
Der Hochtaunuskreis ist der einzige hessische Vertreter in den Top 10 dieses Rankings. Mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen in Höhe 30.983 Euro pro Jahr liegt der Landkreis auf dem 2. Platz und 27,1% über dem Bundesdurchschnitt.