In einem aktuellen Antrag fordert die Offenbacher Stadtverordnetenfraktion DIE LINKE ein gemeinsames Vorgehen mit von der Consus AG, bzw. Adler Group geschädigten Kommunen.
„Der Stillstand beim Umbau der KWU-Türme ist kein Zufall. Das Grundstück wurde in den letzten Jahren aufgeteilt und zwischen verschiedenen Firmen derselben Firmengruppe hin- und herverkauft. Durch den boomenden Immobilienmarkt steigen die Grundstückswerte bei jedem Verkauf. So werden Gewinne erzielt, die den Wert der beteiligten Firmen erhöhen oder als Spekulationsgewinne abgeschöpft werden könnten. Der Bodenwert wird weiter nach oben getrieben und erreicht absurde Höhen, ohne dass neuer Wohnraum entsteht und ohne dass eine Stadtentwicklung stattfindet.
Dazu kommen nun Berichte über interne Untersuchungen zu Verzögerungen bei den Bauleistungen. Damit rückt die Fertigstellung des Großprojekts an Offenbachs Eingangspforte in noch weitere Zukunft. Die Stadt muss dringend eingreifen und eine aktive Steuerungsrolle übernehmen.
Das Vorgehen der Adler Group bzw. der Consus AG in Offenbach scheint kein Einzelfall zu sein. Die beteiligten Unternehmen besitzen auch in anderen Städten große Areale, bei denen sie scheinbar nach demselben Muster vorgehen. Nach Recherchen der Fraktion DIE LINKE ist bei mindestens folgenden sieben Projekten unklar, ob und wann sie fertiggestellt werden: Hochhaus Steglitzer Kreisel in Berlin-Steglitz, Grand Central und UpperNord Tower in Düsseldorf, Neues Korallusviertel in Hamburg-Wilhelmsburg, Four Living in Leipzig, CologneApart in Köln und der Schwabenlandtower in Fellbach.
Wir fordern, dass sich die Stadt mit den anderen betroffenen Kommunen in Verbindung setzt, deren Entwicklung ebenfalls vom Vorgehen dieser Firmengruppe gelähmt wird. Die Städte sollen eine gemeinsame Strategie zur Lösung der Probleme erarbeiten und umsetzen. Dabei ist es klug, den zuständigen Ausschuss des Deutschen Städtetags einzubeziehen, um zusätzliches Fachwissen zur Verfügung zu haben.
Der Umbau der KWU-Türme zieht sich mittlerweile seit Jahren hin und bringt für die Anwohner sowohl erhebliche Belästigungen als auch die Gefahr von Mietsteigerungen wegen steigender Bodenpreise rund um das Areal mit sich. Der Magistrat muss nun handeln und den Spekulationen mit Wohnraum einen Riegel vorschieben. Dazu braucht es Entschlossenheit und die Bereitschaft, mäßigend auf die steigenden Immobilienpreise einzuwirken. Unser Antrag wird zeigen, ob der Magistrat wirklich bereit ist, sich für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen.“
Quelle: DIE LINKE Offenbach