3 Jahre nach Hanau – Am 19. Februar 2020 ermordete ein Nazi neun Menschen in unserer Nachbarstadt Hanau. Der Rassist, welcher den Behörden bereits durch andere Straftaten bekannt war, stürmte in zwei (Shisha-) Bars mit einem halbautomatischen Gewehr und tötete dabei absichtlich neun Menschen, weil sie ihm aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion und Herkunft nicht in sein Weltbild passten.
Noch immer fordern die Angehörigen und Hinterbliebenen von Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, den neun Menschen, die diesem rechtsextremen, rassistischen, brutalen und abscheulichen Attentat zum Opfer fielen, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Noch immer müssen sich die Angehörigen vor Justiz, Polizei und Politik durchsetzen um endlich Aufklärung zu erhalten. „Wir können und wir werden diese neun Namen nicht vergessen.“ So das Jugendbündnis, welches aus verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Initiativen besteht.
Dabei sind das Kinder – und Jugendparlament, der Stadtschüler*innenrat, die DIDF-Jugend, Meschugge, der internationalen Jugendverein, Fridays for Future und die Parteijugenden der Grünen Jugend, Linksjugend Solid und den Jusos. Diese organisieren eine gemeinsame Mahnwache am 18.02.2023. Am 19. Februar rufen die Initiativen “Bildungsinitiave Ferhat Unvar” und “Initiave 19. Februar” selbst zur zentralen Gedenkveranstaltung in Hanau auf. Diese wurden nach dem rechtsextremen Terroranschlag von den Familienangehörigen selbst gegründet, da die Behörden und Politik bis heute ihrem Aufklärungsauftrag nicht nachkommen.
Das Jugendbündnis erklärt hierzu: „Es sind nun drei Jahre vergangen und noch immer gibt es keine Aufklärung des unbegreiflichen Polizeieinsatzes. Es gab grobe Ermittlungsfehler, nicht funktionierende Notrufleitungen, nicht verwendete Zeugenaussagen und ein explizites Versagen der hessischen Polizei, auch in Bezug auf den NSU 2.0. Umso wichtiger ist es deshalb, dass WIR als antirassistische Initiativen und Antirassist:innen, um diese Aufklärung kämpfen. Eine gemeinsame Organisierung und der entschlossene Kampf gegen Rassismus und Faschismus ist dringender denn je. Dies kann nur in Verbindung unserer Kämpfe geschehen.“
Die Mahnwache startet um 17:00 Uhr am Rathaus und endet mit einem Demozug am Polizeipräsidium Südosthessen. „So erinnern und kämpfen wir auch dieses Jahr und zeigen entschlossen Solidarität, um der Politik Druck zu machen! Wir fordern: „Eine lückenlose Aufklärung und Konsequenzen! Rassismus und Faschismus entschlossen auf den Straßen bekämpfen“.
Denn Erinnern heißt Verändern – So das Jugendbündnis.
Quelle: PM 12. Kinder- und Jugendparlament Offenbach