Kürzlich erhielt der langjährige Vorsitzende der Motocross-Vereinigung Rhein-Main die Silberne Sportehrennadel der Stadt Offenbach. Stadträtin Gertrud Marx vertrat Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und überreichte Wolfgang Büttner während der Weihnachtsfeier des Vereins die Auszeichnung. Sie bedankte sich zunächst bei allen Anwesenden für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten im Sport und überbrachte neben den Grüßen des Magistrats auch die Glückwünsche für die aktiven Pilotinnen und Piloten für die überaus erfolgreiche Rennsaison im auslaufenden Jahr. Der 78-jährige Vereinsvorsitzende schloss sein persönliches Rennjahr in der Classic-Gesamtwertung mit dem dritten Platz ab.
Ihn hob Marx besonders hervor, um in die Laudatio überzuleiten und überraschte Büttner zur Freude aller Beteiligten damit völlig unerwartet. Als Gründungsmitglied des Vereins 1975 ist er seit 48 Jahren zunächst als sportlicher Leiter und seit 28 Jahren als erster Vorsitzender für den Verein ehrenamtlich tätig. Er betreut die Nachwuchspiloten, organisiert Trainings- und clubinterne Rennveranstaltungen, Meisterschaften und auch Ehrungen und war Ansprechpartner für alle Rennveranstaltungen und in Fragen der Rennlizenzen für die Pilotinnen und Piloten.
Als Wolfgang Büttner 1995 den Vorsitz des Vereins übernahm, kamen zu den vorangegangenen Aufgaben noch die Organisation von Hallenkonditionstrainings im Winterhalbjahr sowie die Meisterehrungen, Jahreshauptversammlungen und schlussendlich auch die jährliche Weihnachtsfeier zum Aufgabenbereich hinzu.
Seine sportliche Karriere startete Büttner als 18-jähriger Pilot auf einer „Adler“-Maschine. 17 Jahre fuhr er aktive Rennen, bis er seine offizielle Sportkarriere 1980 endgültig beendete, ehe er vor etwa 25 Jahren seine zweite Karriere im aktiven Sport als Pilot an Classic-Rennen begann. Seitdem ist er bis heute noch immer noch an zahlreichen Wochenenden im Jahr europaweit auf Moto-Cross-Rennveranstaltungen unterwegs.
Zeitgenossen und Weggefährten beschreiben Wolfgang Büttner als freundlich und hilfsbereit, gern gesehen und bestens vernetzt. Er ist bei der Jugend besonders beliebt und akzeptiert. Hat immer ein offenes Ohr für seine Sportlerinnen und Sportler und hat unzählige junge Menschen für seinen Sport begeistert.
Aufgrund seiner früheren beruflichen Tätigkeit als Flugzeugmechaniker am Flughafen Egelsbach kann er alle Reparaturen an Motorrädern selbst ausführen. Aluminium schweißen, Zylinder honen, Kurbelwellen richten, Räder einspeichen. Er ist ein Bastler und Schrauber und verbringt viele Stunden, Tage und Wochen in seine heimischen Kellerwerkstatt in seiner Wohnung im Odenwaldring. Und er gibt sein Wissen auch gerne weiter und forscht nach neuen Wegen, Motorräder besser zu machen oder gar neu zu bauen.
Seine ersten selbstgebauten Motorräder waren in den 70 Jahren „Maicos & Sachs“ Maschinen. Regelrecht berühmt wurde er aber in den 80 Jahren als er 4-Takt Maschinen von Honda und Yamaha aufbaute, als es auf dem Markt nur 2-Takt Rennmaschinen gab. Mit diesen 4-Taktern (genannt „Büttner Honda“ oder „Büttner Yamaha“) gewann er Rennen und wurde so in ganz Deutschland bekannt… und berüchtigt.
In den 80er Jahren war Wolfgang Büttner sogar Honda Werksfahrer auf einer 125 Kubik 2-Takt Honda. Die Firmenzentrale des Honda Motorradbereichs war zu dieser Zeit in Offenbach und er hatte enge Kontakte zu den Managern und dem Werksteam. Seine beste Platzierung war zu dieser Zeit ein dritter Platz in der Deutschen Meisterschaft.
Wolfgang Büttner ist europaweit in der ganzen Motocross-Szene bekannt, besonders in Dänemark, Schweden aber auch in der Schweiz. Nach dem Mauerfall investierte er einen Großteil seiner Zeit in die Moto-Cross-Clubs in den neuen deutschen Ländern. Er stand dort bei Fragen zur Seite gestanden und zahlreiche Clubrennen konnten im Osten veranstaltet werden.
Büttner war maßgeblich beteiligt am Aufbau und der Gründung des Motocross Hessencups, der eigentlich aus den Anfängen der clubinternen Rennveranstaltungen (in Aufenau, Roßdorf oder Alzey) resultierte. Im Deutschen Motorsport Verband (DMV) hatte er viele offizielle Funktionen, etwa als Sportreferent, Sportkommissar oder Kommissar für die Abnahme von Motocross-Strecken inne.
Quelle: PM Stadt Offenbach