Einst war sie kaum zu sehen, das Gelände verdreckt, verbuscht und verwurzelt. Dank des Engagements der Quartiersgruppe Urberach ist die Rodauquelle zu einer grünen Oase am westlichen Ortsrand geworden ist. „Das ist eines unsrer Leuchtturmprojekte“, sagt Friedrich Kühne stolz. Er hatte die Aktivitäten des Projektteams, dem sich auch einige Anwohner angeschlossen hatten, seinerzeit koordiniert. Viele Stunden hatten die Männer und Frauen 2017 und 2018 investiert, um den Quelltopf und das Areal ringsherum zu einem Wohlfühlort zu machen. Die Quelle wurde ausgehoben und entschlammt, der Weg zur Quelle erweitert und verbessert, eine Treppe angelegt und eine Bank aufgestellt. Regelmäßige Pflegeeinsätze sind seitdem für die Mitglieder der Quartiersgruppe selbstverständlich.
Ein solcher Einsatz stand jetzt wieder an. Allerdings galt der diesmal nicht den natürlichen Gegebenheiten, sondern dem Mobiliar. Es war Zeit geworden, der hölzernen Bank und zwei Baumstämmen, die ebenfalls als Sitzgelegenheiten am Rande der Quelle dienen, einen neuen Anstrich zu verpassen. Kühne, Maria Becker sowie Elke und Jürgen Heckwolf nahmen sich der Sache an: Es wurde gesäubert, gekittet, abgeschliffen, lasiert und gestrichen. So lange, bis alles wieder wie neu zu einer Auszeit am lauschigen Ort einlud. Oder zu einer Spielpause. Denn an Hölzern, die das Wasser stauen und deren Lage sich stets verändert, kann man erkennen, dass die Quelle für Kinder zu einem Abenteuerplatz geworden ist.
Einige Stunden ehrenamtlicher Arbeit sind für die Aktivposten der Quartiersgruppe wieder zusammengekommen. Doch die Resonanz der Bürgerinnen und Bürger ist Kühne und seinen Mitstreitern alle Mühen wert. „Das motiviert einfach, wenn man sieht, wie gut das gesamte Gelände am verlängerten Sperberweg samt dem Spielplatz, den die Stadt prima in Schuss hält, angenommen wird.“ Auch der Zauber des Ortes treibt sie an. Deutlich wird dies, wenn Maria Becker beim Fototermin auf die vielfältige Pflanzenwelt deutet und einen Hingucker heraushebt: Erstmals blüht dort die gelbe Wasserlilie.
Mit dem jüngsten Arbeitseinsatz ist aber lange nicht alles umschrieben, was die Quartiersgruppe für „ihre“ Rodauquelle tut. „Eines unsrer Mitglieder fegt einmal pro Woche die Treppe und gießt die Stauden, die wir am Rande der Treppe gesetzt haben“, berichtet Friedrich Kühne. „Da sieht man, dass die Patenschaft, die wir für die Quelle übernommen haben, wirklich gelebt wird.“
Arbeitsreiche Stunden für eine größere Gruppe von Helferinnen und Helfern stehen im kommenden Winter wieder an: Dann muss der Bewuchs der Quelle zurückgeschnitten werden. Alle zwei Jahre sollte dies erledigt werden, hatten einst die Experten der Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) angeregt, die von Anfang an in das Projekt eingebunden waren und die Quellpatenschaft der Quartiersgruppe bis heute mit ihrem Fachwissen unterstützen. Und auch ein Fest so wie vor der Pandemie soll es wieder geben. Allerdings erst im kommenden Jahr. Dann steht auch noch einmal ein Farbauftrag auf der Agenda – Kühne ist trotz der teuren, vom Hersteller der Bank empfohlenen Lasur ein wenig enttäuscht von der Optik.
Die Quartiersgruppe und die Quelle: die Geschichte noch einmal in Kürze. Während eines ersten Arbeitseinsatzes 2017, bei dem zumindest der Wildwuchs im und rund um den Quellsumpf beseitigt wurde, sei der Gedanke gereift, das ganze Areal „als schönes Plätzchen herzurichten“, so Kühne. Auf einer Bank sollten Spaziergänger die lauschige Umgebung genießen können, und wenn man die vor der Quelle aufstellen will, muss eine Treppe hinabführen, die wiederum ein Geländer benötigt.
Bei mehreren Treffen wurde ein Plan entwickelt; dann nahm die Projektgruppe Kontakt zur Stadt auf. Schnell gab es grünes Licht für das Vorhaben und eine Finanzierungszusage – die Arbeit konnte beginnen. Im Mai 2018 ließ dann die Stadt aus Sicherheitsgründen zwei Bäume fällen, und die Gruppe machte sich daran, das Gelände von Wurzeln, Sträuchern und Brennnesseln zu befreien. Nach der Sommerpause wurden Eichenbohlen für den Treppenbau bestellt, man organisierte einen Hänger und holte sie ab, der städtische Bauhof karrte Splitt herbei, und dann legte der Handwerker der Gruppe, Bernd Erlebach, los. Die Stufen wurden gesetzt, die Treppe mit Steinen aus dem Messeler Steinbruch eingefasst und ein Geländer – gestiftet von der Schlosserei Heu – installiert. Baumstämme steuerte der Baumpflegebetrieb Idecke bei. Als dann noch die Bank aufgestellt wurde, war ein beispielhaftes Bürgerprojekt verwirklicht.
Quelle: PM Stadt Rödermark