Regelmäßig lädt das „Kompetenzzentrum Vielfalt – WIR-Lotsen“ gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration die Integrationslotsenprojekte aus ganz Hessen im Rahmen des Landesprogramms WIR zum Vernetzungstreffen ein. Auch Isabel Martiner, Integrationsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des Rödermärker Lotsinnen-Teams, hatte sich kürzlich gemeinsam mit Tülay Kuzkaya, eine von zwei ehrenamtlich koordinierenden Lotsinnen, auf den Weg nach Wiesbaden gemacht. In mehreren Workshops konnte man sich austauschen.
Die Veranstaltung habe einmal mehr deutlich gezeigt, dass die Herausforderungen in den Teams nicht weniger werden, so Martiner. Das Thema des Treffens lautete: „Engagement kennt keine Herkunft, oder doch?“ Es wurde unter anderem ein Blick darauf geworfen, was sich seit Beginn des Ukrainekrieges verändert hat – allgemein und in den Teams der Lotsinnen und Lotsen. Marion Nickel vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration stellte in ihrem Grußwort fest: „Derzeit bewegen uns vielfältige Themen wie Klimawandel, Energiekrise, Ukrainekrieg, Migration und Zuwanderung. In den Debatten darüber wird auch klar, dass manchmal der Ton recht rau wird. Umso wichtiger ist der Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Dieser Zusammenhalt trägt wesentlich zum Wirken der Integrations-lotsinnen und -lotsen bei.“ Aktuell sind in 50 hessischen Projekten mehr als 1.000 Lotsinnen und Lotsen aktiv.
Martiner und Kuzkaya haben einige Anregungen für ihre Arbeit mit nach Rödermark genommen. Vor allem für die ehrenamtliche Koordination des Teams soll es mehr Informationen und Rüstzeug geben.
Mit dem Team wollen sie die Rollen der Lotsinnen reflektieren. Zudem will Isabel Martiner darauf achten, dass in Rödermark keine Doppelstrukturen entstehen. „Meine Aufgabe ist unter anderem, die Tätigkeit unseres Teams und die Struktur – ehrenamtlich, zeitlich begrenzt, Hilfe zur Selbsthilfe… – erkennbar zu machen. Wir sind nach wie vor für alle Ratsuchenden da.“
Die Lotsinnen und Lotsen begleiten Menschen, die noch deutsch-sprachige Unterstützung benötigen, bei Behörden- und Arztbesuchen oder auch bei Gesprächen mit Erzieherinnen und Lehrerinnen. Sie vermitteln auf kultursensible Weise die deutschen Regeln, wertschätzen dabei aber auch die Muttersprache und die Kultur des Heimatlandes der hierher geflüchteten Menschen. Die Ehrenamtlichen ermöglichen darüber hinaus in Rödermark Austausch untereinander in Café-Treffs und sind in Kooperation mit Netzwerkpartnern tätig.
Quelle: PM Stadt Rödermark