Die Stadt Dreieich beteiligt sich am Bundes-Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“. Eine entsprechende Förderzusage des Bundesministeriums für Energie und Landwirtschaft (BMEL) ist bereits eingegangen. Bei einer Höchstförderung sind für die nächsten zehn Jahre jährlich ca. 20.000 Euro zu erwarten. Aufgrund von Kostensteigerungen durch den Klimawandel sind die Zuschüsse im Stadtwald willkommen.
Klimaschutz und Anpassung der Wälder an den Klimawandel sind eine nationale Aufgabe von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Dem Erhalt der Wälder als wichtige Kohlenstoffspeicher und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Um Waldbesitzende zu unterstützen, diese Aufgabe zu meistern, hat die Bundesregierung das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ geschaffen.
„Der mit den FSC- und PEFC-Zertifizierungen des Stadtwaldes bereits vor Jahren eingeschlagene Weg einer nachhaltigen Waldwirtschaft im Stadtwald Dreieich wird mit dem Einstieg in das Förderprogramm stringent weiterverfolgt und der Wald wird in Bezug auf die Klimaresilienz und Biodiversität weiterentwickelt.“ begründet Bürgermeister Martin Burlon den Einstieg in das Förderprogramm und freut sich über die Zuwendungen.
Zweck der Zuwendung sind der Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung von Wäldern, die an den Klimawandel angepasst sind. Nur klimaresiliente Wälder sind dauerhaft in der Lage, neben der CO2-Bindung in Wäldern und Holz auch die anderen Ökosystemleistungen wie Schutz der Biodiversität und Erholung der Bürger sowie die Rohholzbereitstellung zu erfüllen.
In Abhängigkeit der Auflagenerfüllung kann mit einer Förderung von 47 bis 100 Euro/ha/Jahr gerechnet werden. Bei der Höchstförderung wären das für den Stadtwald Dreieich circa 20.000 Euro pro Jahr. Die Bindefrist an das Programm beträgt zehn Jahre.
„Aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen wird der Finanzierungsbedarf im Wald in den nächsten Jahren weiter ansteigen, sodass die Fördergelder zur Erzielung einer „schwarzen Null“ im Stadtwald absolut notwendig sind.“ ist sich Sylvio Jäckel von der DLB AöR sicher.
„Gegenstand der Zuwendung ist die nachgewiesene Einhaltung von übergesetzlichen und über derzeit bestehende Zertifizierungen (wie PEFC und FSC) hinausgehenden Kriterien, mit dem Ziel, den Stadtwald als wertvollen Kohlenstoffspeicher zu erhalten, nachhaltig und naturnah zu bewirtschaften und an die Folgen des Klimawandels stärker anzupassen.“ erläutert Melvin Mika, Forstamtsleiter des Forstamtes Langen, die Voraussetzungen der Förderung.
„Die meisten Kriterien des Programms (siehe Block anbei) werden im Stadtwald Dreieich bereits erfüllt. Eines dieser über die FSC/PEFC-Zertifizierungen nachgewiesene Kriterien ist beispielsweise die Ausweisung von fünf sogenannter „Habitatbäume“ pro Hektar Waldfläche. Dabei handelt es sich um Totholz, Horst- und Höhlenbäume, die zum Schutz der biologischen Vielfalt in angemessenem Umfang erhalten und gefördert werden müssen. Einzelne Bäume oder Teile davon sollen also bis zum natürlichen Zerfall im Wald verbleiben und nicht geerntet werden.“ so Mika weiter.
„Als neues und wichtiges Kriterium kommt eine natürliche Waldentwicklung auf fünf Prozent der Waldfläche hinzu. Dafür wird auf dieser Fläche der Wald aus der Nutzung genommen. Die stillzulegenden Flächen wurden bereits in Zusammenarbeit mit DLB AöR und Stadt festgelegt und sind derzeit beim Zertifizierer zur Genehmigung. Sie sollen aus einer Kernfläche in Dreieichenhain und weiteren kleineren Waldparzellen in den anderen Stadtteilen bestehen.“
Quelle: PM Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg AöR