Tariferhöhungen und allgemein steigende Kosten machen auch vor der Kinderbetreuung nicht halt. Der Magistrat schlägt deshalb eine maßvolle Erhöhung der Kostenbeiträge der Eltern in Höhe von drei Prozent ab 1. Januar 2023 vor. Zudem soll die Verpflegung teurer werden. Das letzte Wort hat die Stadtverordnetenversammlung.
„Wir bieten in Langen eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung an und sind aktuell dabei, nicht nur die Platzkapazitäten, sondern auch das Angebotsspektrum weiter auszubauen“, sagt Erster Stadtrat Stefan Löbig, zuständiger Dezernent für die Kinderbetreuung. „Doch das alles kostet uns von Jahr zu Jahr mehr Geld.“ So sind für das aktuelle Jahr Ausgaben von 19,6 Millionen Euro für die Kinderbetreuung in den städtischen Einrichtungen vorgesehen, 2023 wird mit gut 20 Millionen geplant.
Den allergrößten Teil der Kosten mit 66,6 Prozent trägt die Stadt Langen. Vom Land gibt es in diesem Jahr Zuschüsse, die Stand jetzt rund 23,5 Prozent der Ausgaben decken, die Eltern geben mit ihren Beiträgen aktuell 9,9 Prozent zum Gesamtaufwand.
Mit der nun vorgeschlagenen Erhöhung der Beiträge um drei Prozent will der Magistrat die Eltern zumindest zu einem Teil an den steigenden Kosten beteiligen. Bürgermeister Jan Werner macht klar: „Die Mehreinnahmen, die wir dadurch erzielen werden, decken die Aufwandssteigerung nicht.“ Der Elternanteil an den Gesamtkosten würde sich laut vorläufiger Berechnung 2023 trotz Erhöhung auf 9,1 Prozent verringern. Die Landzuschüsse decken demnach gut 20 Prozent der Kosten.
Angehoben werden sollen auch die Beiträge zur Verpflegung in den Kindertagesstätten und Horten. Grund sind die gestiegenen Lebensmittelkosten durch die aktuellen Inflationsraten und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.
Für die Verpflegung mit Frischkost sowie Imbiss am Vor- und am Nachmittag sollen ab dem Jahreswechsel jeweils vier Euro pro Monat fällig werden (bislang 3,10). Den Kostenbeitrag für das Mittagessen möchte der Magistrat von monatlich 61,80 auf 69 Euro erhöhen.
Die Erhöhung der Kostenbeiträge für die Betreuung sollen der Stadt im kommenden Jahr Mehreinnahmen von etwa 35.000 Euro bringen, die der Verpflegungsbeiträge rund 65.000 Euro. „Wir wissen natürlich, dass gerade Eltern in der augenblicklichen Situation stark belastet werden“, sagt Jan Werner. „Dennoch kommen wir nicht daran vorbei, dass wir auch sie zumindest zu einem Teil an den steigenden Kosten beteiligen müssen. Nur so können wir die Qualität der Betreuung erhalten.“
Mit dem Vorschlag des Magistrats befassen sich der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport am 13. Oktober und der Haupt- und Finanzausschuss am 20. Oktober. Endgültig darüber abgestimmt wird in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 3. November.
Quelle: PM Stadt Langen