Inflationsausgleich, Sockelbeträge, monatliches Plus: Während die Beschäftigten im öffentlichen Dienst deutlich mehr Lohn bekommen, fragen sich Bürgermeister und Landräte, wo das Geld herkommen soll. Auch Langens Bürgermeister Jan Werner stellt sich die Frage und ist besorgt darüber, welche Auswirkungen diese Mehrausgaben für die Stadt, den Haushalt und zahlreiche städtischen Projekte haben werden.
„Wir rechnen im Haushalt 2024 mit einer Steigerung der Personalaufwendungen für die Tarifbeschäftigten von 10,5 Prozent. Für 2023 werden wir für den Nachtrag keine zusätzlichen Personalaufwendungen anmelden, sondern die rund 650.000 Euro aus den laufenden Budgets erwirtschaften. Dies ist nur möglich, wenn wir freiwerdende Stellen so spät wie möglich besetzen, aufgrund des Fachkräftemangels teilweise gar nicht besetzen können und Personalaufwendungen sich durch Langzeiterkrankungen und Schwangerschaften reduzieren“, erläutert der Rathauschef.
In seiner Brust schlagen zwei Herzen, ergänzt Jan Werner. Er freue sich für seine Beschäftigten, sie hätten sich das Gehaltsplus verdient. Andererseits bedroht der Tarifabschluss zum Beispiel auch den Ausbau der städtischen Kitas, „denn das Geld, was wir für die Löhne und Gehälter jetzt mehr ausgeben müssen, fehlt uns auf der anderen Seite in der Kasse für Investitionen“, so der Bürgermeister.
Allein der Inflationsausgleich von 3.000 Euro netto pro Person führt in diesem Jahr zu Kosten von insgesamt rund 650.000 Euro. Dazu kommen ab dem kommenden Frühjahr monatliche Mehrkosten von mehreren hundert Euro pro Mitarbeiter. In Langen sind das 543 Beschäftigte. Der Leiter der Verwaltung betont: Er habe Verständnis für die Bedienstetem, schließlich hätten auch sie unter der Inflation zu leiden. Jan Werner verweist aber auch auf die kommunalen Aufgaben, für die der Spielraum immer enger werde: Kitas, Schulen, die Stadtbücherei oder Schwimmbäder – dafür müsse die Stadt Geld aufbringen. Und das wird jetzt richtig schwer, zumal sich die schlechte Konjunktur bei vielen Unternehmen bemerkbar macht und das spüren die Kommunen dann auch bei der Gewerbesteuer.
Quelle: PM Stadt Langen