Der Spatenstich für den Neubau des Mainhäuser Rathauses 2in1 wurde letzte Woche gesetzt. Schon auf darauffolgenden Tag konnte mit den Erdbauarbeiten begonnen werden.
Schon lange war klar: Die beiden Rathäuser genügen in keiner Weise den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit, Brandschutz und Arbeitsstättenrichtlinien und die räumliche Trennung der einzelnen Fachbereiche führt zu verlängerten Abläufen.
Zudem ist die Bausubstanz, insbesondere am älteren der beiden Gebäude in Mainflingen, ein großes Thema. Regelmäßiger Wassereintritt durch das Flachdach, feuchtes Mauerwerk, fehlende Isolierungen und eine desolate Raumsituation erschweren den Arbeitsalltag enorm. Ganz zu schweigen von Büros, welche eher an Abstellkammern als einen modernen Büroarbeitsplatz erinnern.
Deshalb plant die Gemeinde Mainhausen schon seit vielen Jahren einen Neubau der die beiden Dienststellen vereint. Die Planungen für die neue Verwaltung wurden federführend durch den Fachbereich Hochbau & Gemeindeentwicklung mit der Unterstützung des Fachbereiches Tiefbau & Infrastruktur und dem Bauhof betreut. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Knapp/Kubitza Architekten (kka) aus Miltenberg und dem Planungsbüro WHN aus Seligenstadt ging es dann in die Details.
Die erste Idee zu einem gemeinsamen Rathaus stammt aus dem Jahr 2007 zum damaligen 40. Geburtstag der Gemeinde nach der Gebietsreform 1977. Eine erste Machbarkeitsstudie zu einer Zusammenlegung erfolgte im Jahr 2017. Nach deren Auswertung beschloss die Gemeindevertretung am 21.11.2017 einstimmig einen Neubau am Standort Zellhausen und die Eröffnung eines Bürgerbüros im Ortsteil Mainflingen, um auch künftig in beiden Ortsteilen einen vollumfänglichen Bürgerservice bieten zu können.
Ein langer Weg der vorgelagerten Prüfungen einzelner Varianten und Abwägungen erfolgte durch die politischen Fraktionen begleitend bis zur endgültigen Standortfestlegung des Neubaus. Am 08.02.2022 wurde der Ursprungsbeschluss vom 21.11.2017 zum Teil aufgehoben und die Entscheidung getroffen einen freistehenden Neubau des gemeinsamen Rathauses zu errichten, ohne die bisher geplante Anbindung an den Altbau. Zudem konnte das Gebäude durch die gewonnenen Erfahrungen aus der Coronapandemie, sowie den neuen technischen Möglichkeiten von 2,5 Vollgeschossen auf 2 Vollgeschosse reduziert werden.
Die Gesamtfläche des Gebäudes liegt bei rund 1.500m², hierin sind die Büros, Flure, Besprechungs- und Sitzungszimmer, Sanitäre Anlagen, Technikräume, Treppenhäuser und die Garage des Ordnungsamtes bereits enthalten.
Das Rathaus wird nahezu energieautark errichtet. Die Stromversorgung erfolgt durch eine über 50kWp große PV-Anlage mit verbundenen Batteriespeichern. Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Geothermie-Wärmepumpen und eine Hybriddeckenheizung, welche im Sommer auch der Gebäudekühlung dient. Die Belüftungsanlage ist mit einer Wärmerückgewinnungsanlage geplant und sorgt auch für die Nachtauskühlung des Gebäudes im Sommer. Die Barrierefreiheit wird durch den Einbau eines Aufzuges gewährleistet.
Der Neubau ermöglicht nicht nur eine effizientere Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch kurze Wege in einem gemeinsamen Gebäude. Perspektivisch wird es starke Einsparpotenziale im Vergleich zu den sehr kostenintensiven Bestandsgebäuden geben. Doppelte Infrastrukturkosten und die doppelte Vorhaltung von System erübrigen sich. Auch die Energiekosten werden sich im erheblichen Maße reduzieren.
Die Bauzeit wird etwa 1,5 Jahre in Anspruch nehmen und ist stark abhängig von der Verfügbarkeit von Material und ausführenden Firmen. Die Baukosten sind mit rund 6,4 Millionen Euro zu beziffern. Durch den Einsatz einer Live-Webcam kann der Baufortschritt jederzeit über die Internetseite der Gemeinde Mainhausen www.mainhausen.de verfolgt werden.
Zu einer Vorstellung der Planungen für den Neubau lädt der Gemeindevorstand der Gemeinde Mainhausen alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für Dienstag, den 19.09.2023 um 19.00 Uhr in das Bürgerhaus im Ortsteil Zellhausen, Rheinstraße 3 ein.
Quelle: PM Gemeinde Mainhausen