Eine Rekordbeteiligung mit 52 anwesenden Mitgliedern hatte die Einladung zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Schützen zur Folge. Und das obwohl – oder vielleicht auch gerade deswegen – der Einladung ein Brandbrief des Vorsitzenden Robert Funcke beilag, mit dem er dringend um eine Bewerbung für die Nachfolge des Schatzmeisters warb, der sein Amt aus beruflichen Gründen aufgeben musste. Bis zum Beginn der Versammlung hatte sich noch kein Kandidat gemeldet. Umso erfreuter waren das Team um Robert Funcke über das Interesse der Mitglieder.
Zunächst standen jedoch die Berichte über das vergangene Jahr an, in dem sich nicht nur sportlich viel getan hat. Der Umbau der Stände, der 2020 damit begonnen hatte, dass die Kugelfänge zu erneuern waren, führte auf den 50 und 10m-Ständen bis zu einer Umrüstung auf elektronische Anlagen. Die alten Zuganlagen sind damit auf beiden Stände nunmehr Geschichte. Während die 50m-Anlage pünktlich zur letzten Stadtmeisterschaft fertig wurde, wurde in den 10m-Ständen noch kurz vor der Jahreshauptversammlung neuer Boden verlegt. Rund 100.000 € hat der Verein in den letzten 4 Jahren dafür bewegt, ohne dass dabei die vielen Arbeitsstunden der Mitglieder eingerechnet wären. Dank der Zuschüsse von Stadt, Kreis und Landessportbund konnte der Verein dieses Invest stemmen, ohne in finanzielle Schieflage zu geraten. Die nächsten Investitionen sind schon in Planung: Zum einen sollen die Aufnahmerahmen der Trägerscheiben auf den 25m-Ständen so geändert werden, dass anstelle der großen Styrodurscheiben künftig Pappscheiben verwendet werden können. Zum anderen steht mit der Erneuerung der Elektrik im Vereinshaus erneut eine Mammutaufgabe an.
Sportlich war des letzte Jahr ebenfalls eines der erfolgreicheren der Vereinsgeschichte. Insgesamt 25 Einzelund 6 Mannschaftstitel errangen die Schützen bei Bezirksmeisterschaften, insgesamt stehen 54 Podestplätze in der Bilanz. Bei den Landesmeisterschaften gab es dann noch dreimal Bronze, zweimal Silber und mit Tinus Buckler einen Landesmeister mit der Sportpistole, der mittlerweile in den Landeskader berufen wurde. Mit insgesamt 9 Mannschaften beteiligten sich die Isenburger an den Rundenkämpfen im Bezirk, 2 Mannschaften waren in der Oberliga Süd am Start. Während das Luftgewehr-Team um Anna Magai dabei den Klassenerhalt schaffte, muss das Sportpistolenteam von Alexander Kirbaschew sich den erst noch über die Relegation sichern. Auf Bezirksebene waren die Leistungen überwiegend durchwachsen, keine der Mannschaften geriet in Abstiegsgefahr, das Team Luftpistole I konnte sogar die 1. Grundklasse gewinnen und steigt damit auf. Großen Anteil an den Erfolgen hat die Vereinsjugend. Die SGNI stellt im Bezirk aktuell das größte Kontingent im Nachwuchsbereich. Die hervorragenden Leistungen der jungen Schützen sind der Lohn für die Arbeit der Trainer und Jugendbetreuer im Verein.
Auch in der noch sehr jungen Disziplin des Blasrohrschießens kann der Verein auf einige Erfolge zurückblicken. Gleich drei Schützen kehrten als Landesmeister vom Landesturnier zurück, neben Tinus Buckler waren das Michael Buckler und Jana Markovic. Bei der mit rund 600 Teilnehmern ersten deutschen Meisterschaft nahm die SGNI mit 6 Startern teil. Überragend war dabei der Auftritt von Tinus Buckler, der für seine 586 Ringe mit den Titel des Deutschen Meisters belohnt wurde. Einen Vizemeistertitel gab es für Jarik Buckler, die anderen 4 Starter fanden sich im oberen Drittel der Ergebnislisten wieder, was durchaus als Erfolg zu werten ist.
Ein besonderes Highlight für die Bogenschützen war die Ausrichtung eines Oberligatages in der Sporthalle im Sportpark, die die Stadt dafür dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Während der eigene sportliche Erfolg dabei zwar eher bescheiden ausfiel, wurde das Ereignis selbst jedoch derart gelobt, dass die Abteilung sich jetzt um die Ausrichtung eines Ligatages auf Bundesligaebene bewerben will. Sollte das gelingen, wäre man Gastgeber für die besten Bogenschützen des Landes.
Nach der Entlastung des Vorstands, der nach den überzeugenden Berichten und dem Bericht der Kassenprüfer nichts im Wege stand, kam es nun zur Neuwahl eines Schatzmeisters. Dirk Brauckmann trat aus beruflichen Gründen zurück, er hinterlässt eine gut aufgestellte, solide und zukunftsfähige Kasse. Dennoch musste der Vorsitzende Robert Funcke mehrmals bitten und auf die Dringlichkeit der Besetzung hinweisen – ohne Schatzmeister ist ein Verein nicht handlungsfähig und das nicht nur, weil keiner da ist, der die Rechnungen bezahlt. Sein Werben wurde belohnt, mit Anna Magai bewarb sich die zur Zeit erfolgreichste Gewehrschützin des Vereins um die Position. Dass sie in geheimer Abstimmung einstimmig gewählt wurde, war fast schon Formsache.
Der Dank am Ende der Veranstaltung galt allen Aktiven im Verein – denen, die im Vorstand mithelfen genauso wie jenen, die bei Arbeitseinsätzen mithelfen, insbesondere aber auch den Verantwortlichen im Jugendbereich und der Bewirtung des Vereinsheims. Das alles sind die Grundpfeiler eines funktionierenden Vereins, sie alle sorgen dafür, dass die Schützen ihren Sport ausüben können.
Quelle: PM SGNI