Die Impfstation der Stadt Offenbach am Main impft ab sofort jeden Menschen mit der Auffrischungsimpfung, bei dem die letzte Impfung mindestens 6 Monate her ist. „Das ist besonders für ältere Menschen über 60 Jahren wichtig, weil für sie statistisch das größte Risiko besteht. Das Immunsystem baut in diesem Alter häufig nicht so hohen Schutz auf oder reduziert diesen Schutz schneller als bei jungen Menschen. Und wenn die letzte Impfung bis zu zwei Wochen weniger als 6 Monate her ist, impfen wir auch“, erläutert Bürgermeisterin Sabine Groß. Eine Impfung nehmen Haus- und Fachärzte und die Impfstation im Bernard-Bau vor. Hier haben ältere Menschen und vorerkrankte Menschen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Personal in Pflegeeinrichtungen Vorrang vor anderen Impfwilligen.
Bisher galt für die Auffrischungsimpfung grundsätzlich die Empfehlung der Ständigen Impfkommission. So ist es auch beim Land Hessen unter soziales.hessen.de dokumentiert. Als Einzelfallentscheidung nach dem Arztgespräch ist die Impfung aber beim Arzt und in der Impfstation möglich und vielfach erfolgt.
Wirkung der Impfungen lässt nach – Auffrischungsimpfung notwendig
Jede Impfung liefert dem Immunsystem eine Art Fahndungsfoto des Virus. Mit der Zeit verblasst dieses Foto. Wie schnell es verblasst, hängt von der individuellen körperlichen Verfassung aber auch vom Impfstoff ab. Der Körper reagiert dabei auf verschiedene Arten auf das Fahndungsfoto. Auch nach Ablauf von sechs Monaten gibt es noch eine Antwort des Immunsystems – für Menschen unter 60 Jahren gibt es deshalb keine Eile. Anders sieht das mit der Einmalimpfung mit Johnson&Johnson aus – hier hat sich herausgestellt, dass die Wirkung der Impfung sehr viel schneller nachlässt. Diese Auffrischung kann und sollte schon ab vier Wochen nach der Einmalimpfung erneuert werden“, erläutert Dr. Bernhard Bornhofen.
„Für die Menschen in Pflegeeinrichtungen und Altenheimen hat die Impfstation mobile Teams im Einsatz, die nach einem bereits erstellten Plan die Einrichtungen abarbeiten. Damit erreichen wir die besonders Gefährdeten direkt“, sagt Sozialdezernent Martin Wilhelm.
Hoher Zulauf bei Offenbacher Impfstation in der Herrnstraße
Die Impfstation in der Herrnstraße verzeichnet derzeit einen hohen Zulauf. Die Stadt Offenbach am Main hatte die Impfstation eingerichtet. Dazu wurde ein Dienstleister mit der Umsetzung beauftragt, nachdem das Land Hessen die über den Katastrophenschutz organisierten Impfzentren Ende September geschlossen hatte. „Der beste Ansprechpartner für die Auffrischungsimpfung ist natürlich der eigene Haus- oder Facharzt. Wir haben die Impfstation als zusätzliches Angebot eingerichtet – mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Die Kapazitäten sind jedoch begrenzt und ohne die Ärzte ist es nicht zu schaffen“, betont Gesundheitsdezernentin Sabine Groß. Die Auslastung ist in der Impfstation besonders hoch zwischen 8 und 14 Uhr – hier kann es zu Wartezeiten bis zu 3 Stunden kommen. Am schnellsten geht es zwischen 18 und 20 Uhr mit Wartezeit bis etwa 45 Minuten sowie zwischen 14 und 16 Uhr mit Wartezeiten bis zu einer Stunde.
Die Stadt Offenbach bietet auch mobile Impfungen in der Hütte der Vereine auf dem Weihnachtsmarkt an. Fragen und Antworten rund um das Impfen werden unter www.offenbach.de/impfen beantwortet. Dort sind auch Termine und Video-Informationen hinterlegt. Glaubensgemeinschaften und Kulturvereine erhalten regelmäßig ebenfalls Informationen zur Verfügung gestellt und können diese weitergeben. Wer eigenständig im persönlichen Umfeld informieren möchte, kann zusätzlich zu den Online-Informationen beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit nach Handzetteln fragen.
Quelle: Stadt Offenbach