Vor 50 Jahren startete an der Bismarckstraße die erste Beratungsstelle für „Gefährdete und Nichtsesshafte“ in Offenbach. Im 50. Jahr wird der Sozialdienst Offenbach Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach nun an seinem Standort an der Gerberstraße 15- 17 einen Neubau erhalten. Der Sozialdienst der Diakonie ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen ohne Wohnung sowie für Personen mit geringem oder gar keinem Einkommen in Offenbach am Main.
Weil die angemieteten Gebäude an der Gerberstraße 15-17 in die Jahre gekommen sind, keine Übernachtungsplätze für obdachlose Frauen anbieten und nicht barrierefrei zugänglich sind, wird der Neubau errichtet.
Die Stadt Offenbach und der LWV fördern das fünfgeschossige Gebäude mit knapp 2000 Quadratmetern, das die OWF Grundbesitz GmbH errichten wird.
Im Neubau wird es seit 2010 erstmals wieder ein Angebot für wohnungslose Frauen geben: Eine eigene Etage mit vier Apartments für Frauen, die länger bleiben sowie drei Einzelzimmer im Notbettbereich stehen künftig bereit.
Neben dem Wohnheim für Männer mit 20 Apartments sowie acht Notübernachtungsplätzen für Männer wird die Teestube als Tagesaufenthalt sowie die Fachberatung der Diakonie in den Neubau zurückziehen. Zurzeit ist die Teestube mit kostenfreien Backwaren vom Vortag, internetfähigen PCs und Getränken zum Selbstkostenpreis an der Bismarckstraße 149 untergebracht und die Fachberatung an der Luisenstraße 3.
„Wir freuen uns sehr, in Kooperation mit dem Landeswohlfahrtsverband und der Stadt Offenbach in dem neuen Zentrum für Wohnungslose ein modernes Betreuungskonzept umzusetzen“, sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele.
„Mit der Unterstützung des Neubauvorhabens nimmt die Stadt Offenbach ihre Verantwortung wahr und trägt dazu bei, dass Menschen ohne Wohnung auch weiterhin eine Anlaufstelle in der Stadt vorfinden“, sagt der Offenbacher Stadtkämmerer und Sozialdezernent Martin Wilhelm. „Wichtig ist uns, dass auch ein neues Angebot für obdachlose Frauen eingerichtet wird. Diese sind ohne eigene Wohnung besonders schutzlos und häufig von Gewalt und Ausbeutung betroffen. Gerade als wachsende Stadt ist es richtig und wichtig, dass wir unser Angebot ausbauen“, so Wilhelm weiter. „Seit Jahrzehnten arbeiten Stadt, LWV und Diakonie erfolgreich zusammen. Dass jetzt in Zusammenarbeit ein Neubau für die Menschen entsteht, die auf Unterstützung angewiesen sind, freut mich sehr.“
„Die Stadt Offenbach plant, dem privaten Bauherren für den Neubau ein zinsloses Darlehen über 1,4 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen“, erläutert Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, der für die Wohnbauförderung zuständig ist. Diesem Vorhaben muss allerdings die Stadtverordnetenversammlung noch zustimmen.
Den Hauptanteil der Kosten für die Unterbringung trägt der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV). Erster Beigeordneter Dr. Andreas Jürgens sagt: „Mit diesem Projekt verwirklichen wir nicht nur ein 2 Angebot für die bisher versorgten Menschen, das dem heutigen Standard entspricht, sondern schaffen explizit ein neues Angebot für wohnungslose Frauen, die bislang in der Stadt Offenbach nicht versorgt wurden, was dem LWV Hessen ein besonderes Anliegen ist.“
Quelle: PM Evangelischer Regionalverband