Mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, mehr Sicherheit und Lebensgefühl: Seit Montag, 9. August, ist der Offenbacher Wilhelmsplatz verkehrsberuhigt. Die Seitenstraßen dürfen dann nicht mehr befahren werden. Von der Sperrung ausgenommen sind Radfahrende sowie der gewerbliche Lieferverkehr und damit auch die Marktbeschicker. Auch Anwohner und Pflegedienste sind ausgenommen, müssen aber eine dauerhafte Ausnahmegenehmigung beantragen. Außerdem ist es für alle Besucherinnen und Besucher möglich, die Seitenstraßen an Markttagen (dienstags, freitags und samstags) von 6 bis 11 Uhr zu befahren, um das direkte Einladen von größeren Einkäufen zu ermöglichen. Aufgrund der Corona-Situation wurden der Außengastronomie und dem Wochenmarkt bereits mehr Platz zur Verfügung gestellt. Die Stellplätze in den Seitenstraßen stehen an Wochenmarkttagen bis 11 Uhr der Allgemeinheit zur Verfügung, ansonsten nur den Einfahrtsberechtigten (zum Beispiel Anwohnern mit Ausnahmegenehmigung). Dauerhaft zugänglich bleibt für alle der Parkplatz auf dem südlichen Areal des Wilhelmsplatzes. Dort befinden sich auch die Behindertenparkplätze.
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„Mit der Einrichtung der dauerhaften Verkehrsberuhigung folgt die Stadt dem Ergebnis der umfangreichen Umfrage zu Jahresbeginn, die gezeigt hat: Die große Mehrheit der Besucher wünscht sich einen autofreien Wilhelmsplatz“, erläuterte Verkehrsdezernent Paul-Gerhard Weiß. Und: „Schon heute kommt die große Mehrheit der Besucher nicht mit dem Auto zum Wilhelmsplatz, sondern zu Fuß und mit dem Fahrrad.“ Weiß verwies auf die politische Beschlusslage, wonach die vorerst provisorische Verkehrsberuhigung noch während des Sommers eingerichtet werden soll, damit insbesondere auch die Außengastronomie davon profitieren kann.
Ab 2022 Sperrung durch Poller oder Schranken am Wilhelmsplatz
Wegen des derzeit laufenden Marktplatz-Umbaus erfolgt die Verkehrsberuhigung übergangsweise durch Hinweistafeln, Absperrungen und Kontrollen und vorerst nur bis etwa Ende September. Ab diesem Zeitpunkt ist die Einfahrt in die Bieberer Straße von der Waldstraße aus – bedingt durch den Marktplatz-Umbau – bis etwa Mitte/Ende Januar nicht möglich. Der Verkehr wird deshalb in diesem Zeitraum über die Bleichstraße und die Seitenstraßen des Wilhelmsplatzes zur Bieberer Straße umgeleitet – die Verkehrsberuhigung muss solange vorübergehend aufgehoben werden. „Im kommenden Jahr soll eine dauerhafte Lösung, aller Voraussicht nach baulicher Art, für die Verkehrsberuhigung folgen“, so Weiß. Dann wird auch das „Early Shopping“ an Markttagen (bis 11 Uhr) entfallen: Stattdessen soll es eine neue Ladezone geben, die es auch künftig ermöglicht, schwere Einkäufe in Fahrzeuge verladen zu können. Das Ladezonenkonzept wird zusammen mit den Marktbeschickern, Händlern sowie der Industrie- und Handelskammer ausgearbeitet.
Die wichtigsten Informationen zur Verkehrsberuhigung und Erreichbarkeit von Wochenmarkt und Wilhelmsplatz hat das Amt für Öffentlichkeitsarbeit in einem Flyer zusammengestellt, der in Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderung bereits an die Anwohner, Marktstände, Restaurants und Einrichtungen rund um den Wilhelmsplatz verteilt wurde.
Ausnahmegenehmigungen
Vom grundsätzlichen Durchfahrtsverbot auf den Seitenstraßen ausgenommen sind Radfahrende und der gewerbliche Lieferverkehr wie etwa Marktbeschicker. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Pflegedienste können allerdings Ausnahmegenehmigungen beim Ordnungsamt beantragen: sondernutzungen-verkehr@offenbach.de.
Erreichbarkeit
Unverändert gut bleibt die Anbindung des Wilhelmsplatzes an den öffentlichen Nahverkehr durch Bus und S-Bahn sowie Taxis. Für Fahrräder sind zusätzliche Abstellplätze vorgesehen. Autofahrer erreichen weiterhin (auch während des Marktplatz-Umbaus) die nahegelegenen Parkhäuser Q-Park Marktplatz sowie das Parkhaus Waldstraße, das mit 1 Euro pro Stunde besonders günstig ist.
Quelle: Stadt Offenbach