Die wirtschaftliche Entwicklung in Offenbach am Main kommt auch in herausfordernden Zeiten weiter voran. Wie die Fortschritte am Standort konkret sichtbar werden, belegt der Jahresbericht 2023 der städtischen Wirtschaftsförderung. Auf dem Innovationscampus hat die Samson AG den ersten Spatenstich für ihren neuen Firmensitz gefeiert, im Kaiserlei-Viertel bezog das Technikunternehmen Danfoss seine neue Deutschlandzentrale. Im Hafen entstand der wegweisende Gebäudekomplex Rockywood und in der Innenstadt fanden attraktive neue Angebote ihr Publikum.
„Wir sind noch lange nicht fertig, aber wir sind nachweislich auf einem guten Weg“, sagte Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Felix Schwenke bei der Präsentation des Berichts am 5. Februar 2024. „Mit klarer Strategie und engagierten Fachleuten schaffen wir Fakten und realisieren damit Schritt für Schritt unsere Projekte aus dem Masterplan und dem Zukunftskonzept Innenstadt“, betonte Schwenke. Sichtbar werde das beispielsweise auf dem Innovationscampus: Dort sind seit dem Spatenstich für den neuen Stammsitz der Samson AG im Juni die Baumaschinen angerollt, das Mega-Investitionsprojekt liegt voll im Zeitplan. „Das zeigt, wie leistungsstark unsere Verwaltung ist: 2023 konnten wir gleich zwei Bauanträge von Samson genehmigen, indem unsere Fachämter gemeinsam mit den Stadtwerken unter Hochdruck gearbeitet haben“, freute sich der OB.
Zu dem Erfolg trägt die seit Jahren bewährte, lösungsorientierte „Best OF Service“-Haltung der gesamten Verwaltung bei: „Unter diesem Motto entwickeln auch wir uns immer weiter, personell wie organisatorisch“, sagte Božica Niermann, Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. So habe die Agentur Mitte zwei neue Mitarbeiterinnen gewinnen können, was die Schlagkraft bei der Entwicklung der Innenstadt deutlich erhöhen wird. „Zudem verknüpfen wir unsere Abteilungen Wirtschaftsförderung und Liegenschaften immer enger miteinander, was gerade angesichts knapper werdender Flächen in der Stadt neue Synergien bringt.“ Diese strategische Flächenpolitik unterstütze neue Unternehmen bei der Ansiedlung ebenso wie ortsansässige Firmen.
Danfoss: ein Paradebeispiel für die Entwicklung am Standort
Die Gestaltung des zukünftigen Offenbach basiert auf dem Masterplan 2030. Zu dessen Halbzeit hat das Büro Albert Speer und Partner im vergangenen Jahr einen umfangreichen Check-Up erstellt. Das Ergebnis: Seit 2016 wurden ein Drittel der Maßnahmen realisiert, 45 Prozent befinden sich in der Umsetzung, und 14 Hektar der Potenzialflächen in Gewerbe- und Mischgebieten wurden entwickelt. Die Erfolge – vor allem im Hafen und auf dem Innovationscampus – tragen dazu bei, dass Offenbach als jung, hipp, kreativ und dynamisch wahrgenommen wird. Die 2023 eingeführte Stadtmarke „Soul OF Hessen“ greift dieses Gefühl so charmant wie erfolgreich auf. Nun gilt es, die Schlüsselprojekte des Masterplans konsequent weiter zu verfolgen.
Dazu gehört auch das Kaiserlei-Viertel. Ein Paradebeispiel für die Entwicklung am Standort war dort der Einzug von Danfoss: Nach 50 Jahren im Gewerbegebiet Bieber-Waldhof bezog das Technologieunternehmen seine neue Verwaltungs- und Vertriebszentrale mit 400 Arbeitsplätzen im Bürohaus LEIQ. Das hochmoderne Gebäude direkt am Main nutzt, neben der Fernwärme der EVO, eigene Klimatechnik des Weltmarktführers für seine CO2-Neutralität, was bundesweit wegweisend ist. Zukunftsorientiert ist auch die Entwicklung im Offenbacher Hafen: Der Gebäudekomplex Rockywood wurde 2023, in weniger als einem Jahr Bauzeit, weitgehend in nachhaltiger Holz-Hybrid-Bauweise errichtet und ist nun fast komplett vermietet. Neben dem Fahrradhersteller Advanced Technologies und der Kommunikationsagentur TMS zieht dort der spannende Kreislaufwirtschafts-Hub – genannt „Circle“ – unter Federführung des Frankfurter Entsorgungs- und Speditionsunternehmen Blasius Schuster KG ein. Dessen Ziel ist es, möglichst viele Mitstreitende zu gewinnen, um die Kreislaufwirtschaft, gerade im Bausektor, zu verbessern. „Hier entsteht eine Kooperation in einer Zukunftsbranche, die für alle Beteiligten gewinnbringend ist“, betonte Schwenke. „Mit dem Rockywood kommt unser Hafenviertel jetzt auch als Gewerbe- und Bürostandort einen wichtigen Schritt voran.“
„Out OF the box“: Neue Netzwerke kreieren spannende Idee
Der Aufbau von Netzwerken spielt insgesamt eine große Rolle: Alle Beteiligten kommen weiter „Out OF the Box“ und ziehen an einem Strang, sie wagen Neues und entwickeln Offenbach gemeinsam weiter. In diesem Sinne wurde im März 2023 der Wirtschaftsclub Kaiserlei ins Leben gerufen. Kerngedanke der Initiative ist es, das Viertel als gemeinsame Quartiersentwicklung von Eigentümern und Stadt zu verstehen und den Fokus dabei auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zu richten. Zu den ersten Ideen zählt ein Sport- und Kulturpark unterhalb der A 661 – ein Vorhaben, das unter anderem Danfoss aktiv unterstützt.
Das Interesse an Flächen in Offenbach bleibt auf hohem Niveau: Mehr als 200 Anfragen zu verschiedensten Flächen- und Nutzungsthemen gingen 2023 bei der Wirtschaftsförderung ein. „Die Hälfte davon stammte wieder von Interessenten, die bislang nicht in Offenbach aktiv sind. Auch das unterstreicht die Attraktivität unseres Standorts“, so der OB. Für Offenbach hat er unter anderem geworben beim Weltwirtschaftsforum in Davos und gemeinsam mit Amtsleiterin Niermann bei der MIPIM in Cannes, einem der wichtigsten Treffen der internationalen Immobilienbranche. Vor Ort fanden 2023 wieder das hochkarätige TOP 100-Treffen und das traditionelle Immofrühstück statt.
Wie der Bericht zeigt, steckt Offenbach weiterhin „Full OF Ideas“: Bei der Gründungsintensität bleibt die Stadt landesweit an der Spitze und verbesserte zudem ihre bundesweite Top-Platzierung. Die Angebote der „Gründerstadt Offenbach“ präsentiert sie nun im neuen Look, und das Mentoring-Programm bekam 2023 durch eine neue Betreuerin frischen Wind. Beim Impact Festival, dem europaweit größten Event für nachhaltige Technologien und Innovationen, das erneut in Offenbach stattfand, präsentierte sich die Gründerstadt im September 2023 erstmals an einem Gemeinschaftsstand mit Stadt und IHK. „Ziel ist es, gemeinsam den grünen Wandel zu beschleunigen und Zukunftsthemen sichtbarer zu machen“, berichtete Božica Niermann. Das Interesse wächst: 2023 besuchten 3.100 Menschen das Impact Festival auf dem Fredenhagen-Gelände, 600 mehr als im Jahr davor.
„Heart OF Our City“: offene Räume für alle schaffen
Mit dem Ziel, ein pulsierendes „Heart OF Our City“ zu schaffen, treibt die Stadt Offenbach auch die Entwicklung der Innenstadt engagiert voran. Eine Kooperation des bei der Wirtschaftsförderung ansässigen City Managements mit dem städtischen Amt für Kulturmanagement und dem Deutschen Wetterdienst schuf dort eine dauerhafte Attraktion: Die Wetter- und Klima-Werkstatt (WKW) bezog im Frühjahr 2023 neue, größere Räumlichkeiten in der Innenstadt. Die Ausstellungsfläche von nun 390 Quadratmetern eröffnet ihr viel mehr Platz für einen interaktiven Erfahrungs- und Erlebnisraum rund um Wetter und Klima. So wird die Vision für die Innenstadt ein kleines Stück sichtbarer: Das Zukunftskonzept kreiert bis 2030 eine multidimensionale Mitte, die alle Bedürfnisse erfüllt – Handel und Versorgung, Teilhabe und Repräsentation, Kultur und Gemeinschaft, Arbeit und Wohnen.
Die Agentur Mitte der Wirtschaftsförderung widmet sich aktuell der Gesamtkoordination von 16 Zukunftsprojekten aus diesem Konzept. Ihr Team wurde 2023 auf drei Stellen vergrößert, was ihre Kapazitäten und Kompetenzen deutlich erweitert. Als Grundbaustein für eine zukunftsweisende Innenstadt trieb die Agentur Mitte die Entwicklung des ehemaligen Polizeiladens voran. Das Pilotprojekt wurde als offener Raum für alle das gesamte Jahr über genutzt: als stadtraum, als radraum und als jugendraum. Bei vielfältigen Terminen kamen diverse Zielgruppen rund um den Rathaus-Pavillon zusammen, der Stadthof wurde ebenfalls bespielt. Auch der fortgesetzte Dialog „Offen denken“ mit drei Workshops und das HfG-Projekt „Diamant Offenbach“, ein temporäres „Museum of Urban Culture“, brachten viel Bewegung in die Innenstadt. Gelungener Abschluss war 2023 das Pilotprojekt der „Testraum-Allee“: Mit dem Mini-Kaufhaus OF 10 – OFTEN läutete es rund um den ersten Advent die Renaissance der Frankfurter Straße ein. „Die Premiere ist gelungen“, unterstrich Schwenke: Hochwertige Design-Produkte, internationale Kulinarik und ein vielfältiges Rahmenprogramm erwiesen sich als Publikumsmagneten.
Innovative Produkte und Dienstleistungen bietet tagtäglich die agile, dynamische Kultur- und Kreativszene vor Ort. Die Wirtschaftsförderung hilft bereits seit 2007 dabei, die meist kleinen Unternehmen in Offenbach zu vernetzen, zu stärken und sichtbarer zu machen. 2023 fanden dafür zahlreiche Veranstaltungen statt – wie der Branchentreff „Into the Wild“, das Festival „Into Design“ und das Sommerfest der Kreativwirtschaft. Zudem gab es eine Kooperation mit dem städtischen Klingspor Museum. The „Power OF Design“ ist in der Kreativstadt an vielen Orten präsent und hat 2023 weiter an Kraft gewonnen. Um das Designpark-Projekt auf dem Innovationscampus und die urbane Transformation in Offenbach insgesamt voranzubringen, hat die Stadt im Sommer einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule für Gestaltung (HfG) unterzeichnet. Zudem wurde der Region Frankfurt/Rhein-Main – und damit auch Offenbach – der international renommierte Titel „World Design Capital“ für das Jahr 2026 verliehen.
Ausblick 2024
Der Jahresbericht der Wirtschaftsförderung zeigt: Offenbach bietet eine Fülle an Perspektiven, und die „Future OF Business“ wird auch 2024 weiter fortgeschrieben. „Auf dem Innovationscampus soll die Elektronikfertigung von Samson bereits im Laufe des Jahres in Betrieb gehen“, kündigte Schwenke an. Ende 2026 soll der Umzug des Industrieunternehmens von Frankfurt nach Offenbach mit rund 2.000 Mitarbeitenden abgeschlossen sein. Ende dieses Jahrzehnts, wenn auch das Biotech-Unternehmen BioSpring neue Produktionsstätten auf dem Innovationscampus errichtet hat, werden dort mehr Menschen arbeiten als zu den Hochzeiten der chemischen Industrie in den 1970er-Jahren. „Wir tun alles, damit diese wirtschaftlichen Perspektiven auch Wirklichkeit werden“, versicherte der OB.
Das Kaiserlei-Viertel wird weiter zu einem Premium-Unternehmensstandort an der Nahtstelle zu Frankfurt ausgebaut. Um die Entwicklung des früheren KWU-Geländes anzustoßen, hat die Stadt im November das Baurecht für das betreffende Gebiet an die vorliegenden Planungen angepasst. „Nun bleiben wir mit Nachdruck dabei, unsere Partner bei der Lösungsfindung zu unterstützen, um ab 2024 Wohnungen für 1.500 Studierende sowie die weiteren Planungen auf dem Gelände zu verwirklichen“, sagte Schwenke.
Nachdem seit wenigen Tagen der Standort für die Station Mitte feststeht, kann dieses Schlüsselprojekt zur Belebung der Innenstadt nun richtig Fahrt aufnehmen. Der neue Wissens-, Lern- und Begegnungsort ist für die Entwicklung des Stadtzentrums ebenso wichtig wie für die Bildung in Offenbach. „2024 werden wir mehr Geld für die Innenstadt ausgeben, mit dem wir neben der Station Mitte vor allem innovative Ladenkonzepte testen werden, wir verbessern mit der Vorkaufsrechtssatzung unsere Eingriffsmöglichkeiten und wir werden unsere Verwaltung zum Thema Innenstadt intern noch einmal neu aufstellen“, kündigte der OB an. „Wir gestalten aktiv die Zukunft unserer Stadt – und wir tun das mit Freude.“ Das Schlusswort im Jahresbericht lädt alle Interessierten dazu ein, daran mitzuwirken.
Quelle: PM Stadt Offenbach