Draußen zu schlafen ist momentan lebensgefährlich. Bei einer Außentemperatur unter null Grad verengen sich die Blutgefäße, und der Körper konzentriert sich auf die Funktion lebenswichtiger Organe, es drohen Erfrierungen. Sinkt die Körpertemperatur auf 34 Grad ab, folgen Müdigkeit, Muskelstarre und unregelmäßiger Puls. Ab 27 Grad Körpertemperatur kann es zu Kältestarre, Atem- oder Kreislaufstillstand kommen. Bei weiterem Absinken droht der Tod durch Erfrieren.
Städtische Notunterkünfte sollen Wohnungslose vor dem Kältetod bewahren. „Wir beraten die Personen entsprechend und zeigen ihnen die Möglichkeiten auf, die die Stadt ihnen bieten kann. Bei diesen Temperaturen sollte niemand draußen schlafen“, sagt Erste Stadträtin Andrea Schülner.
Doch nicht alle Bedürftigen gehen auf das Angebot ein. „Wer selbst bei großer Kälte draußen schläft, hat oft schlechte Erfahrungen mit Notschlafstätten gemacht“, sagt der städtische Mitarbeiter Maximilian Trunk. „Wir sind in Rödermark eigentlich gut aufgestellt und tun, was wir können. Allerdings kann keine Behörde einen Menschen in Verhältnisse zwingen, die in den Augen der Gesellschaft normal sind, wenn dieser das nicht möchte“. Zudem gibt es auf Wohnungslose spezialisierte Hilfsangebote in der Region. Von Tagesaufenthalten über Teestuben, Essens- und Lebensmittelangebote, niedrigschwellige Übernachtungsangebote und Kältebusse bis hin zu medizinischer Hilfe ohne Krankenversicherung steht Unterstützung bereit.
Wer erkennt, dass ein obdachloser Mensch in Erfrierungsgefahr ist, muss über den Notruf 112 Hilfe organisieren. Rechtzeitiges Handeln kann Leben retten.
Für nähere Informationen zu den Angeboten und die Unterbringung bei unfreiwilliger Obdachlosigkeit stehen die Mitarbeitenden der Fachabteilung Soziale Stadt bei der Stadt Rödermark zur Verfügung: per Mail an wohnungssicherung@roedermark.de oder telefonisch unter 911-354.
Quelle: PM Stadt Rödermark