Freude und Stolz standen den Kindern ins Gesicht geschrieben: Mit strahlenden Augen nahmen sie aus den Händen von Bürgermeister Jörg Rotter und Erster Stadträtin Andrea Schülner die Urkunden, die kleinen Stofffüchse und Taschen mit kleinen, nachhaltigen Aufmerksamkeiten entgegen und zeigten sie ihren Eltern. 59 künftige Schulkinder der Villa Kunterbunt und des Familienzentrums Liebigstraße sind am vergangenen Samstag zu Nachhaltigkeitsfüchsen ernannt worden. Im Kindergartenalltag hatten sie sich seit April mit Themen befasst, die angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Müllbergen so wichtig auch für ihre eigene Zukunft sind: Welche Rolle spielt der Boden im Kreislauf der Natur? Wie kann ich mich gesund ernähren? Was hat Ernährung mit Umweltschutz zu tun? Wie kann ich Plastik vermeiden? Ihre Lehrmeister waren die Experten der „Koop Nachhaltigkeit im Kindergarten“.
Es war die fünfte Auflage des Umweltschutzprojektes. Initiiert hatte das Ganze 2018 Christiane Rasmussen, die unter dem Dach des vom Bund aufgelegten Programms „Mehrgenerationenhaus“ im SchillerHaus die Familienbildungsarbeit koordiniert. Bei den Kita-Teams stieß die Biologin auf offene Ohren; ins Boot holte sie die Umweltpädagogin Nadja Israel, Daniela Scheidle, die Klimaschutzmanagerin der Stadt, sowie die Biologen Dr. Astrid Vogel-Höpker und Dr. Veit Höpke, die vor zwei Jahren den Stab an die Ernährungsexpertinnen Simone Schmickl und Sandra Schallmayer weitergereicht haben. Ihrer Runde gaben die Fachleute den Namen „Koop Nachhaltigkeit“.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist heute aktueller denn je“, so Rasmussen in einem Flyer, mit dem sie den Eltern das Kita-Projekt vorstellte. „Mit Blick auf unser zukünftiges Leben, das unserer Kinder und folgender Generationen müssen wir die Folgen unserer Lebensweise und den Umgang mit unseren Ressourcen überdenken. Um für nachhaltiges Handeln schon sehr früh zu sensibilisieren, haben wir uns für das letzte Jahr Ihrer Kinder im Kindergarten etwas Besonderes einfallen lassen.“
Das Besondere kam dabei in den Modulen „Unser Boden ist ein Schatz“, „Nachhaltige Ernährung – regional-saisonal“, „Plastikvermeidung“ und „Klimaschutz und Energiesparen“ ganz spielerisch daher: mit Experimenten, Rätseln und Detektivarbeit, es wurde gebastelt oder mit dem Mikroskop genau nachgeschaut. Zusammen mit Igel Ida und Fred Fuchs nahmen die Kinder Gemüse und Obst unter die Lupe und erfuhren so, wo es herkommt, wann es reif wird und geerntet werden kann.
Sozialdezernentin Schülner und Bürgermeister Rotter zeigten sich begeistert von dem „tollen Projekt“, und vom Eifer der Kinder. Das müsse wertgeschätzt werden, weshalb sie gleich im Duo gekommen seien. Man könne nicht früh genug damit anfangen, Begriffe wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit in den Köpfen und Herzen zu verankern. Mit der Rödermärker Vorzeigeaktion sei man auf einem guten Weg.
Ausfallen musste leider auch diesmal das große Familienfest, mit dem die Übergabe der Zertifikate sonst immer gefeiert wird. Immerhin war dies wieder in großer Runde mit den Eltern auf dem Außengelände der Kita Liebigstraße möglich. Aber nachdem alle ihre Urkunden in Empfang genommen hatten, gab es noch ein besonderes Dankeschön für die Kinder, die so eifrig mitgemacht hatten: Das Galli-Theater aus Wiesbaden spielte in der Villa Kunterbunt das Theaterstück „Mutter Erde“. Kein Puppentheater, sondern echte Schauspieler, die die Kinder in ihr Spiel mit einbezogen.
Quelle: Stadt Rödermark