Seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine im Februar dieses Jahres hatte die Stadt innerhalb von wenigen Wochen das sogenannte Containerdorf in der Martinseestraße für rund 200 schutzsuchende Personen errichtet. Bereits im April/Mai konnten die ersten ukrainischen Geflüchteten mit großer Unterstützung der Heusenstammer Bevölkerung und Dank der aktiven Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlichen einziehen. Im Juli und August wurde das Dorf wegen der zu diesem Zeitpunkt zurückgegangenen Geflüchtetenzahlen schließlich auf etwa 80 Plätze zurückgebaut.
„Das Containerdorf sollte von Beginn an eine Übergangslösung für geflüchtete Menschen sein“, so Bürgermeister Steffen Ball im Rahmen einer Informationsveranstaltung für die aktuellen Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes. „Das Ziel war und ist es, die Ukrainerinnen und Ukrainer in ‚feste‘ Gebäude mit notwendiger Infrastruktur zu bringen. Die kalten Temperaturen, bei denen jeder Gang zu den Sanitär- und Versorgungseinrichtungen quer durch die Anlage schwerfällt, sowie die schwierige Heizsituation im Dorf und eine mögliche Energiemangellage birgen Risiken für die Gesundheit der Menschen.“
In den vergangenen Wochen hat die Stadt gemeinsam mit dem Kreis Offenbach eine sinnvolle Alternative erarbeitet. Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Heusenstammer Dorfes werden in die Kreisunterkunft im vormaligen LSG Sky Chefs-Gebäude nach Neu-Isenburg umziehen. Das barrierefreie Haus bietet Platz für rund 550 Personen und wird ausschließlich von ukrainischen Geflüchteten bewohnt. Die Unterbringung erfolgt in möblierten Zimmern mit Toilettenanlagen auf dem Gang (Duschen in separaten Containern). Außerdem sind ein Aufzug, ein Arztzimmer und Diakoniebüro, ein Fahrradkeller sowie Waschmaschinen und Trockner vorhanden. Das Catering erfolgt mit frisch zubereiteten Speisen (Vollverpflegung) und ein Sicherheitsdienst ist rund um die Uhr vor Ort.
Der Umzug ist für die kommende Woche geplant. Die Stadt hat die Transporte organisiert und Umzugskartons zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch können die Bewohnerinnen und Bewohner nach wie vor die verschiedenen Angebote in Heusenstamm, wie beispielsweise die Integrationskurse, nutzen. Auch die Kinder können weiterhin die Schulen in der Stadt besuchen.
Das Heusenstammer Containerdorf soll vorerst als Notunterkunft für weitere Geflüchtete bestehen bleiben. „Wir sind sehr dankbar, dass wir gemeinsam mit dem Kreis Offenbach für die schutzsuchenden Personen eine so gute und einvernehmliche Lösung gefunden haben,“ so Ball. Ab 1. Januar übernimmt der Kreis zudem die Kosten für den Betrieb des Heusenstammer Containerdorfs.
Quelle: PM Stadt Heusenstamm