Gute Wünsche, Blumen, Lieder, Gedichte, Geschenke – und ein ganz besonderes T-Shirt: Eine fröhliche und bunte Feier fand am 3. Mai anlässlich des Stabwechsels in der Bereichsleitung der Caritas-Beratungsdienste im Kreis Offenbach statt. Mit rund 60 geladenen Gästen wurde Christa Gehring nach 40 Dienstjahren, seit August 2011 als Bereichsleiterin, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde ihre Nachfolgerin Beate Koudelka offiziell als neue Bereichsleiterin vorgestellt. Die Bereichsleitung umfasst sieben Caritas-Standorte: zwei in Seligenstadt, zwei in Langen sowie je einen in Rodgau, Rödermark und Mühlheim.
Nach Worten der Würdigung und Begrüßung durch den Caritasvorstand, Christiane Leonhardt-Içten und Michael Klein, standen etliche Grußdarbietungen von Mitarbeitenden auf dem Programm, bis die Veranstaltung mit einem Get-together ausklang. Sie fand im Quartierscafé der neuen Caritas-Seniorenwohnanlage »Haus Gabriel – Betreutes Wohnen und Tagespflege« in Mainflingen statt.
Caritasdirektorin Christiane Leonhardt-Içten dankte im Namen des Vorstands für die geleistete Arbeit: „Liebe Frau Gehring, Sie waren eine Bereichsleiterin, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie haben stets die Balance gehalten zwischen Ihrer Rolle als Vertretung des Dienstgebers und Ihrer Rolle als Fürsprecherin für Ihre Mitarbeitenden. Sie wussten sowohl die Anliegen und Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten im Blick zu behalten als auch die Pflichten unseres Verbandes und die finanziellen Ressourcen. Mit Ihrer Dialogfähigkeit und Empathie sowie Ihrer menschlichen und christlichen Grundhaltung brachten Sie weitere wichtige Eigenschaften mit, um Ihre Aufgaben als Bereichsleitung hervorragend zu erfüllen. Ich bedanke mich herzlich für die ausgezeichnete Mitarbeit in unserem Verband und wünsche Ihnen alles Gute und Gottes Segen für den wohlverdienten Ruhestand!“
Berufliche Meilensteine – schon früh übernahm Christa Gehring Verantwortung
Leonhardt-Içten beschrieb sodann berufliche Wegmarken von Christa Gehring, erinnerte an herausragende Projekte und wies auf die frühe Verantwortungsübernahme der studierten Diplom-Sozialarbeiterin (geb. 1958) hin: Bereits ein Jahr nach ihrem Start beim Caritasverband Offenbach übernahm Gehring 1984 die Leitung der Beratungsstelle für Spätaussiedler und Flüchtlinge im größten hessischen Übergangswohnheim in Langen. Die Arbeit umfasste die Beratung und Begleitung von zunächst 640 Aus- und Umsiedlern aus Gebieten des ehemaligen Ostblocks, vor allem aus Polen und Rumänien, seit 1990 auch aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Später wurde die Einrichtung zur Gemeinschaftsunterkunft erweitert mit rund 1.200 Plätzen, auch für Geflüchtete aus anderen Ländern.
Im Jahr 1992 wechselte Christa Gehring nach Dreieich und übernahm die Leitung der dortigen Caritas-Außenstelle mit verschiedenen Beratungs- und Hilfeangeboten, später kam die Leitung der Allgemeinen Lebensberatung in Seligenstadt hinzu.
Ein weiterer Meilenstein ist der Aufbau des Beratungszentrums Ost (BZ Ost) in Rodgau Nieder-Roden, den Gehring zwischen 2007 und 2009 verantwortete. Das BZ Ost bündelt und bietet zahlreiche Beratungsdienste für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Im Auftrag des Kreises Offenbach ist der Caritasverband Offenbach Träger des BZ Ost und kooperiert bei den Angeboten mit dem Diakonischen Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau und dem Wildhof e.V.
Im August 2011 wurde Christa Gehring die Bereichsleitung für alle Caritas-Beratungsstellen im Kreis Offenbach übertragen, die sie bis Ende Mai 2023 innehat. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit gilt seit 2014 der Geflüchtetenhilfe, die sie im Ostkreis Offenbach auf- und ausbaute.
Der rote Faden: Begegnung und Teilhabe ermöglichen, Perspektiven schaffen
Um den Menschen Perspektiven zu eröffnen, initiierte Gehring damals wie heute zahlreiche Projekte, die Zugewanderten und benachteiligten Menschen Begegnung, Teilhabe und Bildung ermöglichten: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Bildungswochenenden für Familien, Begegnungscafés, Feste und vieles mehr. Christa Gehring war es immer ein Anliegen, Kirchengemeinden und Ehrenamtliche für die Aktivitäten zu begeistern und sich mit ihnen zu vernetzen. Sie organisierte Schulungen von Familienpaten, Integrationslotsen, Alltagshelfern, baute Familienhelferkreise auf und brachte ihre Expertise bei Kooperationsprojekten ein.
Die Lebensmittelausgabe »HalteStelle« in Seligenstadt ist ein solches Kooperationsprojekt – an dessen erfolgreichem Wirken auch Beate Koudelka, die neue Bereichsleiterin, maßgeblich beteiligt ist. Caritasdirektorin Leonhardt-Içten nutzte dieses Stichwort zur Überleitung:
„Ich darf Ihnen, liebe Gäste, nun Frau Beate Koudelka als Nachfolgerin in der Bereichsleitung vorstellen: Liebe Frau Koudelka, wir sind froh, dass wir eine so qualifizierte und erfahrene Mitarbeiterin für die Bereichsleitung gewinnen konnten! Wir begrüßen Sie in der neuen Position und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen!“
Caritas-Mitarbeiterin Beate Koudelka übernimmt die Bereichsleitung
Beate Koudelka (56) arbeitet bereits seit dem Jahr 2017 im Caritasverband Offenbach. Sie ist ausgebildete Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe, Diplom-Sozialpädagogin und hat zudem einen Masterstudiengang im Non-Profit-Management absolviert. Beim Caritasverband Offenbach war Koudelka bisher in der Schwangerenberatung und in der Allgemeinen Lebensberatung tätig sowie im Bereich Gemeindecaritas mit der Leitung und Koordination der Lebensmittelausgabe »HalteStelle« in Seligenstadt betraut. Vor ihrer Zeit beim Caritasverband war Koudelka beim Sozialdienst katholischer Frauen Hanau im Bereich »Frühe Hilfen« beschäftigt, wo sie das Projekt »Babylotsen« im Main Kinzig Kreis initiierte. Davor in einer Mutter-Kind-Einrichtung bei Darmstadt, noch früher in einem Kinderhospital in Frankfurt als Lehrerin. Zu Beginn ihrer Berufstätigkeit arbeitete Koudelka als Krankenschwester in einem Offenbacher Klinikum.
Auf die Ansprache des Vorstands folgten zahlreiche Grußbeiträge von CaritasMitarbeitenden sowie von der Mitarbeitervertretung. Es gab sowohl emotionale Abschiedsworte als auch schwungvoll vorgetragene Lyrik: »Der Mai« von Erich Kästner als Hymne auf den Frühling – mit einem Hauch Melancholie. Die Melancholie war schnell wieder verflogen, als ein Mitarbeiter-Team den Song »Don`t worry – be happy« mit neuem Text und zu Gitarrenklängen interpretierte. In das gesungene und gepfiffene Erfolgsrezept, das sich sowohl an die scheidende als auch an die neue Bereichsleiterin richtete, stimmten viele Gäste ein. Für Heiterkeit sorgte auch ein mit Hilfe von ChatGPT etwas hölzern getexteter Abschiedsgruß. „Diese Worte wollen wir Dir nicht vorenthalten, liebe Christa, denn Du hast Dich gegenüber digitalen Zukunftstechnologien stets aufgeschlossen gezeigt, wenn sie dem Wohl der Ratsuchenden dienten“, hieß es dazu aus dem Kreis der Bereichsleitungen.
Gehring: „Das größte Geschenk sind die Menschen, mit denen ich arbeiten durfte“
Christa Gehring dankte den Anwesenden für die hervorragende Zusammenarbeit und betonte: „Das größte Geschenk sind für mich die Menschen, mit denen ich all die Jahre arbeiten durfte: Hilfe- und Ratsuchende, Caritas-Mitarbeitende, Ehrenamtliche, Menschen aus den Kommunen und Kirchengemeinden und Kooperationspartner.“ Der Caritasverband sei ihr immer ein denkbar guter Arbeitgeber gewesen – „der Beste, den ich kenne“, sagte sie mit Augenzwinkern. Ihre guten Wünsche gelten der Nachfolgerin Koudelka, denn Gehring weiß: „Die Herausforderungen in der Sozialarbeit werden aktuell eher größer als kleiner!“ Doch keine Bange, um diese sportlich anzugehen, stehe Koudelka ab jetzt ein „unglaublich fantastisches Team“ an Mitarbeitenden zur Seite!
So steht es auch aufgedruckt auf einem großen T-Shirt, das Gehring anstelle eines Staffelstabs ihrer Nachfolgerin überreichte. Beate Koudelka freut sich auf die neuen Aufgaben. Sie sprach Ihren Dank aus für die herzliche Einführung und das ihr von allen Seiten entgegengebrachte Vertrauen.
Fröhliches Beisammensein im Café und auf der Terrasse von »Haus Gabriel«
An den offiziellen Teil der Veranstaltung schloss sich ein ungezwungenes Beisammensein bei Getränken und Fingerfood im Saal und auf der Terrasse an. Viele Gäste nutzen die Gelegenheit, um mit sich mit ein paar persönlichen Worten bei Christa Gehring zu verabschieden und Beate Koudelka zu begrüßen.
Wer »Haus Gabriel – Betreutes Wohnen und Tagespflege« noch nicht kannte, hatte zudem Gelegenheit, einen Blick in dessen Räumlichkeiten zu werfen und sich über das innovative Wohn- und Pflegekonzept der Caritas-Seniorenwohnanlage zu informieren.
Quelle: PM Caritasverband Offenbach/Main e.V.