Noch rollen Bagger und anderes schweres Gerät durch das Neubaugebiet an der Liebigstraße südlich der Langener Nordumgehung. Wer sich die Planzeichnungen in den Bebauungsplänen zum Wohngebiet Liebigstraße ansieht, kann allerdings erahnen, dass hier ein modernes, attraktives und gut angebundenes Stadtgebiet wächst.
Neben der geplanten sozialen Infrastruktur mit zwei Kitas und einer Grundschule, haben die Stadtplaner auch eine großzügige Grünanlage als Verbindung zwischen der Wohnbebauung und der freien Landschaft nördlich der Nordumgehung angedacht. Der so genannte Bürgerpark soll insgesamt 24.000 Quadratmeter umfassen und das gesamte Wohngebiet im Norden umspannen. Mit einer Tiefe zwischen 25 und 50 Metern von den rückwärtigen Grundstücksgrenzen zum Lärmschutzwall soll die Fläche zum naturnahen Spiel- und Erholungsraum für Bürgerinnen und Bürger werden.
Die Finanzierung für die Realisierung der Grünanlage und der Wege ist in einem städtebaulichen Vertrag geregelt. Den größten Aufwand muss der Erschließungsträger stemmen, der diese Aufgabe im Rahmen der Erschließung des Gebietes übernommen hat. Fallen Kosten in Höhe von mehr als 1,6 Millionen Euro an, beteiligt sich die Stadt mit 200.000 Euro. Nicht inbegriffen ist die weitere Ausstattung des Areals mit Sitz- und Spielgelegenheiten oder Landschaftsmodellierungen.
Um hier mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu haben, ohne den Stadtsäckel weiter zu belasten, möchte der Magistrat das Projekt Bürgerpark jetzt durch das Landesprogramm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ fördern lassen. „Eine entsprechende Bewerbung haben wir fristgerecht im September eingereicht“, berichtet Petra Wagner, Leiterin des Fachdienstes Bauwesen, Stadtplanung, Umwelt- und Klimaschutz. Voraussetzung für die Finanzspritze vom Land sei die Nachhaltigkeit des Vorhabens. „Es ist geplant, geeignetes Oberflächenwasser der angrenzenden Bebauung im Park zwischen zu speichern, versickern zu lassen und so der Vegetation zuzuführen. Bei der Bepflanzung liegt das Augenmerk auf naturnahen, standortangepassten und insektenfreundlichen Arten.“ Findlinge, Steinblöcke und andere robuste und natürliche Materialien sollen eine Landschaft für „Bewegung und Begegnung“ gestalten. „Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass wir barrierefreie Angebote für alle Generationen schaffen und die vorhandene Fläche sinnvoll und schonend nutzen“, ergänzt Petra Wagner. Ein gutes Beispiel dafür sei die möglichst offen angedachte Schulhofgestaltung der geplanten Grundschule am Park.
Klappt es mit dem Förderprogramm, erhält die Stadt 85 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben für die Ausgestaltung der Parkanlage vom Land – 75 Prozent Förderung plus wei-tere zehn Prozent Bonus für alle Kommunen, die wie Langen zum Landesprogramm „Großer Frankfurter Bogen“ gehören. Nach der Kostenkalkulation aus dem Rathaus geht es schluss-endlich um Mittel in Höhe von insgesamt 850.000 Euro für den Bürgerpark.
Bürgermeister Jan Werner sagt: „Der Bürgerpark hat das Potential, sich zu einem generationsübergreifend genutzten Treffpunkt zu entwickeln und Langen weiter aufzuwerten.“ Die Fläche hätte nicht nur einen großen ökologischen Nutzen, sie wäre ein Erholungs- und Freizeitraum mit neuen, zusätzlichen Angeboten von denen alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.
Um die Summe der Fördergelder zu beantragen, muss die Stadtverordnetenversammlung zustimmen, die Mittel im Haushalt 2023 bereitzustellen. Darüber entscheiden die Kommunalpolitikerinnen und –politiker in ihrer Sitzung am Donnerstag, 1. Dezember. Vorab berät der Haupt- und Finanzausschuss das Thema am Dienstag, 15. November.
Quelle: PM Stadt Langen