Spielplätze, Bolzplätze, der Streetballplatz, die Außenbereiche der städtischen Kindertagesstätten sowie der des Familienzentrums – alles kommt auf den Prüfstand. Einmal im Jahr gibt es eine große Inspektion auf den Spiel- und Bolzplätzen. Insgesamt 41 Spielbereiche hat der externe Sachverständige Peter Schraml von „Massstab Mensch“ im gesamten Stadtgebiet jüngst wieder unter die Lupe genommen.
Gemeinsam mit der städtischen Spielplatzbeauftragten Corinna Pestka schaute er sich all die Plätze an und kontrollierte Gerät um Gerät. Die Jahresinspektion ergänzt die eigenen Sichtkontrollen der Plätze sowie die Quartalsinspektionen. Neben der regelmäßigen Reinigung hat die Sicherheit für das Spielvergnügen eine besondere Bedeutung.
Fast 900 Einzelspielgeräte sind bei der Jahresinspektion zu überprüfen – aber auch das gesamte Umfeld und das Spielplatzmobiliar wie Sitzbänke, Mülleimer und Zäune sichtet der Experte. „Es ist gut und wichtig auch mit externen Prüfern zusammenzuarbeiten. Das lässt einen manches auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten und schult die Aufmerksamkeit. Bei der Prüfung gehen wir nach dem Vier-Augen-Prinzip vor“, erklärt Corinna Pestka.
Nach der guten Zusammenarbeit im vergangenen Jahr hat die Stadt Obertshausen nun bereits das zweite Mal mit Peter Schraml zusammengearbeitet. Der externe Fachmann hat sein Unternehmen in München und bringt diverse Kompetenzen für die Begehung und Begutachtung der Spielplätze mit. Er berät mit seiner Firma „Massstab Mensch – barrierefrei und sicher leben“ alle mit der Planung, dem Bau, der Einrichtung, Inspektion und Wartung von Kindertagesstätten und Spielplätzen Beschäftigte. Aus seiner früheren Tätigkeit als Aufsichtsperson bei einem Unfallversicherungsträger etablierte er fundiertes Wissen rund um die gesetzlichen Vorgaben zur Spielplatzsicherheit.
Die Jahresinspektion dient unter anderem als Nachweis dafür, dass die Stadt Obertshausen ihrer Verkehrssicherungspflicht nachgekommen ist. So kann der betriebssichere Zustand zum Beispiel durch Witterung (Verrottung und Korrosion), Reparaturen, aber auch durch Vandalismus beeinträchtigt werden. In diesen Fällen muss sofort gehandelt werden, damit Jungen und Mädchen auch weiter sicher spielen können.
„Die Jahreshauptinspektion der Spielplätze beinhaltet grundsätzlich die Feststellung des allgemeinen betriebssicheren Zustandes von Anlagen, Fundamenten und Oberflächen durch einen Sachkundigen“, erklärt Corinna Pestka den genauen Ablauf.
Mit seinem iPad in der Hand begutachtet Peter Schraml Spielplatz für Spielplatz und Gerät um Gerät. Er schaut sich die Konstruktion an, rüttelt mal hier und mal dort, legt die erdberührten Bauteile frei, um die Standsicherheit festzustellen. Und auch die Abmessungen, Verbindungselemente, Fallhöhe und Sicherheitsabstände werden genau geprüft. Auch auf Handläufe, Aufstiege und Brüstungen an den Spielgeräten und Kombinationen achtet der gelernte Architekt ganz genau. So würden dann auch gefährliche Quetsch- und Scherstellen aufgedeckt. „Auch Materialfehler, Verschleiß oder Fehler bei Unterhaltungsreparaturen würden so schnell sichtbar“, sagt Corinna Pestka.
Wie auch beim regelmäßigen Check werden alle Daten und Fakten digital per „ZeitpadXT“ festgehalten. Das erleichtert die Arbeit und die Dokumentation. Zudem können problemlos die aktuellen Daten mit den Daten aus vorherigen Kontrollen verglichen werden, Bilder – mit GPS-Koordinaten versehen – ergänzen die Dokumentation. Durch den Einsatz der Software wird dabei im Hintergrund auch der Prüfbericht automatisch erstellt und muss nur noch im Büro verfeinert und ausgedruckt werden. Vom externen Fachmann gibt es direkt vor Ort schon großes Lob: Es stehen nur normale Unterhaltungsmaßnahmen an, Mängel der sogenannten Verkehrssicherungsspflicht gibt es nach aktuellem Stand auf den Obertshausener Spiel- und Bolzplätzen keine.
Das freut auch Peter Schraml: „Ich bin nun das zweite Jahr in Folge in Obertshausen im Einsatz – und erneut hat sich gezeigt, dass Pflege und Wartung der Spiel- und Bolzplätze sehr aufmerksam und pflichtbewusst das ganze Jahr über durchgeführt werden.“
Quelle: Stadt Obertshausen
Foto: Corinna Pestka