Nachdem die weltgrößte Kartmesse IKA im vergangenen Jahr in Offenbach coronabedingt abgesagt wurde, stellt diese sich neu auf. Zum Leidwesen der Stadt Offenbach findet die Internationale Kartausstellung nach über 27 Jahren in Zukunft in Dortmund statt. Dafür gibt es lt. Angaben der Veranstalter verschiedene Gründe.
Grund für den Umzug der IKA von Offenbach nach Dortmund sei zum der erhöhte Flächenbedarf wie man einem Artikel des Magazins Motorsport XL entnehmen kann. Demnach stehen der Kartmesse im Ruhrgebiet in Zukunft bis zu 9.800 Quadratmeter zur Verfügung, während in Offenbach wohl nur 6.800 Quadratmeter möglich sind.
Erst im November 2020 hat der Offenbacher Messe-Chef Arnd Hinrich Kappe in einem Artikel bei op-online noch von der Zukunftsfähigkeit, aufgrund der kleineren Fläche, der Messe Offenbach geschwärmt.
So ist in diesem Artikel zu lesen:
„Offenbach habe mit seinen Flächen von 600 bis 6000 Quadratmeter ein exzellentes und deutschlandweit einzigartiges Format. „Das ist die Zukunft“, sagt Kappe. Deshalb sind räumliche Erweiterungen an der Kaiserstraße auch nicht geplant.“
Veranstalter sind enttäuscht von der Messe und der Stadt Offenbach
Zum anderen gab es wohl auch Zerwürfnisse mit der Messe Offenbach und der Stadtverwaltung. So ist auf Seiten der Veranstalter zu hören, dass die Stadt Offenbach bzw. die Messe Offenbach finanziell enttäuschend wenig auf sie zugegangen wäre, nachdem die Kartmesse zuletzt coronabedingt abgesagt werden musste.
Die Trauer über den Abgang ist bei den Veranstaltern groß. Bereits seit Jahren haben sie immer wieder gute und bessere Angebote anderer Standorte abgelehnt. Lt. eigenen Angaben ist die Familie Offenbacher durch und durch, die die Veranstaltung seit je her aus Überzeugung in Offenbach durchgeführt hat.
Ganz ausschließen wollen sie ein Comeback nicht: wenn die Messe und die Stadt Offenbach bereit sind aus Sicht der Veranstalter ausreichend Kulanz zu zeigen, würden sie es gerne in Erwägung ziehen wieder in die Heimat zurückzukehren.
Am 15. und 16. Januar 2022 findet planmäßig die Premiere der Internationalen Kartausstellung in Dortmund statt.
Update 27.08.2021 – „„Wir sind der Kart-Messe finanziell entgegengekommen und haben immerwieder Zusatzflächen angeboten, diese Angebote wurden aber nie angenommen.“
In einer heute erschienenen Pressemitteilung hat die Messe die Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Pressemitteilung der Messe Offenbach GmbH ungekürzt:
IKA verlässt Messe Offenbach trotz Unterstützung und finanzieller Hilfen / „Angebote für größere Ausstellungsflächen wurden nicht angenommen“
Die Messe Offenbach GmbH bedauert den Wechsel der Internationalen Kart-Ausstellung (IKA) nach Dortmund. Wie Geschäftsführer Arnd Hinrich Kappe nach entsprechenden Medienberichten mitteilte, wurden der Veranstalterin Alix GmbH mehrfach Optionen für eine Erweiterung der Ausstellungsfläche angeboten. Berichte über eine mangelnde Bereitschaft der Messegesellschaft und der Stadt Offenbach zur Unterstützung der IKA wies er zurück: „Wir sind der Kart-Messe finanziell entgegengekommen und haben immer wieder Zusatzflächen angeboten, diese Angebote wurden aber nie angenommen.“
In den vergangenen Jahren hatte die IKA eine Fläche von 6.000 Quadratmetern zuzüglich 800 Quadratmetern Außenfläche gemietet. „Das ist auch eine sinnvolle Größe“, so Kappe. „Auf Wunsch der Veranstalterin haben wir die erste Etage mehrfach als zusätzliche Fläche angeboten, sodass der Kart-Messe dann 12.000 Quadratmeter zur Verfügung gestanden hätten. Letztendlich ist die Ablehnung dieses Angebots aber die richtige Entscheidung gewesen“, betonte Kappe: „Schon bei der Kart-Messe im Januar 2020, also noch vor der Corona-Krise in Deutschland, blieb eine ganze Halle leer. Es wurden nur noch 4.000 Quadratmeter genutzt. Aus Kulanz aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit haben wir dann sogar auf die Mietkosten für die ungenutzte Fläche verzichtet.“
Auch während der Pandemie stand die Messe Offenbach der Veranstalter-Familie
finanziell und unterstützend zur Seite: „Während des Lockdowns im Januar war eine
Messe nicht möglich. Deshalb sind wir gerne dem Wunsch der Familie nachgekommen,
die IKA von Januar 2021 auf Mitte Juli zu verschieben und haben andere
Veranstaltungsanfragen für diesen Zeitraum abgelehnt“, betonte Messe-Geschäftsführer Kappe. Der Termin wurde dann sehr kurzfristig von der Alix GmbH abgesagt, obwohl die Stadt Offenbach eine Durchführung mit einem geeigneten Hygienekonzept gestattet hätte. „Selbstverständlich hätten wir und die Stadt bei der Erstellung des Konzeptes für die IKA geholfen. Das Gesundheitsamt leistete auch für andere Messen an unserem Standort eine großartige Unterstützung“, sagte Kappe. Nach der Entscheidung der Alix GmbH erstattete die Messe-Gesellschaft sogar noch Dreiviertel der vertraglichen Stornogebühren.
„Mehr konnten wir nicht tun. Umso mehr bedauern wir, dass die in Offenbach verwurzelte Veranstalter-Familie nach so vielen Jahren der Zusammenarbeit die IKA verlagert. Aber der Rennsport wird in Offenbach bleiben und wir setzen auf die Digitalisierung“, so Kappe weiter. „Als neue Veranstaltung wird in den Hallen der Messe Offenbach 2022 die SIMCOM für virtuellen und digitalen Rennsport realisiert. Das wird richtig spannend.“
Quelle: Pressemeldung