Nachdem die Teilnehmerzahlen nach der Corona-Pandemie eingebrochen waren, befinden sie sich bei der 24. Auflage des 50 km Ultramarathon des RLT Rodgau-Lauftreff e.V. am Samstag, den 27.01.24 wieder deutlich im Aufwärtstrend. Von den 554 Voranmeldungen und 48 Nachmeldungen aus 16 Nationen standen am Veranstaltungstag 462 Starter, darunter 139 Frauen an der Gänsbrüh und warteten auf den Startschuss des Bürgermeisters Herrn Breitenbach. Nachdem es am Vortag den ganzen Morgen geregnet hatte, schien am Veranstaltungstag vom Start weg die Sonne und es herrschte kaum Wind. Obwohl die Läuferinnen und Läufer ideale Bedingungen auf dem 5 km bestzeitenfähigem Rundkurs vorfanden, erreichten nur 307 Akteure, 73 Läuferinnen und 234 Läufer das Ziel nach 10 Runden. Die ersten 39 Finisher blieben unter der 4 Stunden Marke, darunter 6 Frauen.
Neben dem letztjährigen Sieger Maximilian Irle hatten sich einige vielversprechende junge Läufer angemeldet, die mit guten Zeiten auf sich aufmerksam gemacht hatten. So setzte sich der kaum 25-jährige Oliver Fischer von der TV Schriesheim bei seinem 2. 50 km Lauf vom Start weg an die Spitze des Läuferfeldes und unterbot in 3:00:31 seine persönliche Bestzeit um 10:31 Minuten. Irle lag von beginn an in einer Dreier-Gruppe um Platz 3 gab dann nach 35 km auf. Zweiter Mann wurde der seit ca. 2 Jahren in Deutschland lebende und arbeitende Este Raivo Alla vom EMBL Running Club, der mit 3:01:34 nur eine gute Minute hinter dem Sieger lag. Gleich bei seinem ersten Ultra gewann er nicht nur seine AK M40 sondern unterbot den bisherigen AK Streckenrekord aus 2015 von O. Holovnytskyy um mehr als 7 Minuten. Dritter auf dem Siegerpodest wurde der letztjährige Zweitplatzierte Björn Sturm (2. M40) von ideale-gerade.de bereits mit deutlichem Abstand in 3:20:45. Am gleichmäßigsten lief der viertplatzierte Daniel Ripke 3:21:36. Zwischen seiner schnellsten (19:49) und „langsamsten“ (20:38) 5-km-Runde lagen nur 49 Sekunden.
Bei den Frauen siegte das 3. Mal in Folge die favorisierte Katrin Ochs (W45) von der LG Fildern in 3:44:24. Zwei Minuten später folgt die aus Tschechien stammende, für Spiridon Frankfurt startende Irena Ambrozova mit persönlicher Bestzeit in 3:46:57. Dritte in der Frauenwertung wurde erneut (wie bereits 2020 in 3:50:03) Nadine Stillger (2. W45), ebenfalls vom Spiridon Frankfurt in persönliche Bestzeiten von 3:48:37.
Ältester Teilnehmer im Ultrafeld war Werner Stöcker (JG 1939) von der LG Wittgenstein. In 5:23:23 setzte er erstmals einen Streckenrekord in der AK 85 und lies noch 70 jüngere Finischer hinter sich. Er hält auch den Streckenrekord in der AK 80 aus 2019 in 5:11:59, ist in den 5 Jahren somit kaum langsamser geworden. Bei seiner Siegerehrung erhielt er „Standing Overtions“ und wurde zum Vorbild für die jüngere Laufgeneration.
Auch in der W70 wurde ein neuer Streckenrekord aufgestellt: Ilona Schmiedel vom LG Ultralauf unterbot in 5:15:02 den aus 2011 stammenden Rekord von E. Freund um mehr als 8 Minuten.
Auch vom austragenden Verein waren 9 Läufer gemeldet, sieben erreichten das Ziel: In guter Form zeigte sich Sportwart Thomas Fischer bei seiner 20. Auflage. In seiner neuen AK M55 stand er erstmals gemeinsam mit Frank Wiegand, beide in 3:57:37 ganz oben auf dem Treppchen. Auch Wolfgang Lehmann war auf den Punkt fit und überquerte die Ziellinie nach 4:27:37 als 4. der AK M60. Christoph Oestreich-Schuck und Bärbel Fischer waren vom Start bis zum Ziel zusammen auf der Strecke und finischten beide in 4:40:44. Für Christoph war es die 9. erfolgreiche Teilnahme, Bärbel (17. Teilnahme) siegte erneut in ihrer Altersklasse. Thomas Schäfer und Annett Sovonja waren die ersten 3 Runden noch vor Christoph und Bärbel gelaufen, mussten ihrem hohen Anfangstempo jedoch Triput zollen. Thomas kämpfte sich in 5:12:25 über die Ziellinie. Annett Sovonja folgte nach Muskelkrämpfen in 5:16:21 mit neuer persönlicher Bestzeit auf Platz 8 ihrer AK. Gleich nach ihrem Marathondebüt im Oktober in Frankfurt hatte sich Julia Steinbach für den vereinseigenen Ultra angemeldet. Obwohl sie sich krankheits- und verletzungsbedingt nicht optimal vorbereiten konnte und es nach 30 km richtig schwer wurde, finishte sie ihren ersten Ultramarathon in 6:27:58 auf Platz 6 ihrer AK W (23-29 Jahre). Stefan Ott lief 8 Runden und Cordula Ott 5 Runden. Die Rodgauerin Ruth Jäger finishte in 7:11:27 als 2. der W70 und ist mit 19 Teilnahmen führend bei den Frauen.
Beim Runden-Durchlauf wurden die Sportler von RLT-Streckensprecher Wolfgang Junker und später Kati Patzke begrüßt. Neben einer spontanten Musikbox zwischen km 1 und 2, feuerte Peter Budszus die Aktiven und Schaulustigen zwischen km 2 und 3 mit Musik an. Auch bei der 24. Auflage waren im Vorfeld und am Veranstaltungstag viele freiwillige Helfer mit Freude und Engagement im Einsatz, um die Läuferinnen und Läufern optimal zu versorgen. Der Verein bedankt sich für die Unterstützung seiner treuen Sponsoren: Sparkasse Langen-Seligenstadt, Maingau Energie, Fraport AG, AeroBee und Sebamed. Die Strecke war vom Streckenteam unter Leitung von Gunter Winter bestens präpariert und machte die super Ergebnisse möglich. Nach der Laufveranstaltung, mit anschließenden Siegerehrungen und bei reichlicher Bewirtung, herrschte in der Halle wieder der gewohnte Trubel unter den Teilnehmern mit Berichten über die Erlebnissen des Tages und Erfahrungsaustausch der letzten und der kommenden Läufe. Weitere Informationen und Fotos sind nachzulesen unter www.rlt-rodgau.de.
Quelle: PM RLT Rodgau