Das Projekt „Blühendes Südhessen“ des ENTEGA NATURpur Instituts, an dem sich die Stadt Rödermark seit dem Jahr 2021 beteiligt, wird zielstrebig vorangetrieben. An der Einmündung Mainzer Straße/Hanauer Straße entstehen drei Insektenwiesen. Wertvolle Biotopflächen für Biene, Schmetterling und Co. sollen sich entwickeln, ein weiterer Beitrag zum Thema „Erhalt der Artenvielfalt“ wird geleistet. Kürzlich haben Mitarbeiter des Betriebshofes die Voraussetzungen für eine „florale Offensive“ im kommenden Jahr geschaffen.
Gemeinsam mit Kristina Lust, der Leiterin der kommunalen Fachabteilung Umwelt, und mit der Biologin Dr. Eva Distler, die eng in die örtliche Projektplanung eingebunden ist, hantierten die Stadtgärtner mit einer imposanten Menge an Bepflanzung und Saatgut. Auf knapp 250 Quadratmetern Fläche wurden 370 Stauden gesetzt: Glockenblumen, Steppen-Salbei, Großer Ehrenpreis und viele weitere Gewächse hielten Einzug.
Außerdem wurden 3.500 Blumenzwiebeln und -knollen ins Erdreich gebracht: Krokusse, Narzissen, Tulpen… Das bedeutet: Wer den stark frequentierten Bereich im Stadtteil Ober-Roden im nächsten Jahr ansteuert – sei es zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Auto – kann nach Lage der Dinge ein „buntes Wunder“ erleben.
Auch der große Saatgut-Mix wird dazu beitragen. Rittersporn, Nelke, Kamille, Sandmohn, Königskerze… In Kombination mit Insektennisthilfen und Infotafeln soll ein kleines Öko-Refugium entstehen. Am Vorhaben, mehr Natur in den urbanen Raum zurückzuholen, wird somit weiter konsequent gearbeitet. Zahlreiche Puzzleteile, die allesamt der Problematik „Insektensterben“ und dem Trend zu immer mehr Versiegelung entgegenwirken sollen, fügen sich schrittweise ins Stadtbild ein.
Die Stadt Rödermark hat den Prozess der Ausweisung und Pflege von Blühflächen stetig vorangetrieben. Entstanden sind solche Areale an der Frankfurter- und Eibenstraße. Jetzt wird das Impuls-Paket mit den drei besagten Geländestreifen an der Ecke Mainzer-/Hanauer Straße abgerundet.
Fachlich und finanziell wurde die Stadt im Rahmen des Projekts „Blühendes Südhessen“ vom ENTEGA NATURpur Institut unterstützt. „Blühendes Südhessen“ wurde Ende 2020 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Bei den Geländestreifen handelt es sich um Flächen, die nur sparsam gemäht werden (ein- oder zweimal pro Jahr), um über viele Wochen und Monate hinweg Tummelplätze für Klein-Lebewesen garantieren zu können. Wie man die Etablierung solch grüner Refugien planerisch angeht, verdeutlicht Kristina Lust: „Perspektivisch lassen wir einige blühende Inseln in der kalten Jahreszeit stehen, um Überwinterungsquartiere für Insekten zu schaffen. Die Mahd erfolgt in diesen Bereichen dann erst im Frühjahr. Unerwünschte Wildkräuter werden in den ersten beiden Jahren der Flächenpflege allerdings regelmäßig gejätet.“
Quelle: PM Stadt Rödermark