In wenigen Tagen geht es los: Die erste Heusenstammer Fahrradstraße wird in der Patershäuser Straße im Abschnitt zwischen der Kreuzung Paulstraße und der Ringstraße entstehen. Dafür wird die von der Stadt beauftragte Fachfirma ab Donnerstag, 25. April, die neuen Markierungen sowie großflächigen Piktogramme anbringen. Die Arbeiten werden alles in allem etwa zwei Wochen dauern.
Die Markierungsarbeiten werden in zwei Bauabschnitten durchgeführt:
- 25. bis 27. April: Von der Frankfurter Straße bis zur Paulstraße (Markierungen von Park- und Sperrflächen) sowie von der Kreuzung Paulstraße bis zur Patershäuser Straße 28 und der Franz-Rau-Straße 5 (Fahrradstraße-Markierungen, Park- und Sperrflächen). Im Kreuzungsbereich Patershäuser-/Paul-/Franz-Rau-Straße wird zudem eine Ladezone für Lieferverkehre entstehen.
- 29. April bis 2. Mai: Von der Patershäuser Straße 28 bis zur Ringstraße (Fahrradstraße-Markierungen, Park- und Sperrflächen)
Die Zeitangaben können sich wetterbedingt verzögern.
Im jeweiligen Bauabschnitt werden für die Dauer der Arbeiten Halteverbote eingerichtet. Die Arbeiten können unterstützt werden, indem die jeweiligen Straßenabschnitte nicht zugeparkt werden.
Nach Fertigstellung der neuen Markierungen folgen die entsprechenden neuen Beschilderungen bis spätestens 15. Mai.
Erste Heusenstammer Fahrradstraße: Was ändert sich?
In einer Fahrradstraße steht dem Radverkehr die ganze Fahrbahn zur Verfügung – er hat hier Vorrang. Mit der Führung auf der Fahrbahn und der Nutzungsmöglichkeit der gesamten Fahrbahnbreite werden die Gefahrenpotenziale für Radfahrende reduziert, weil sich Radfahrende gegenseitig überholen und nebeneinander fahren können, ein größerer Abstand zu parkenden Autos herrscht und auch weniger Probleme mit Fußgängerinnen und Fußgänger entstehen.
Mit der Einrichtung einer Fahrradstraße sollen die Konflikte der einzelnen Verkehre reduziert und der Sicherheits- und Wohlfühlfaktor der einzelnen Verkehrsteilnehmenden gesteigert werden. Das schließt eine flexible und sichere Fortbewegung auch für weniger routinierte Radfahrende sowie Seniorinnen und Senioren und Kinder ein. Das Ziel ist es, eine zügige, attraktive und stressfreie Route und Führung für alle Radfahrenden vom Schul- bis zum Freizeitverkehr zu schaffen.
In der Fahrradstraße in der Patershäuser Straße gilt:
- Radfahrende dürfen nebeneinander fahren. Das ist hier ausdrücklich erlaubt.
- Der motorisierte Individualverkehr darf die Fahrradstraße befahren, muss das Fahrverhalten aber der jeweiligen Situation anpassen (zum Beispiel Verringerung der Geschwindigkeit und Einordnen hinter den Radfahrenden). Hinweis: Rücksicht und Umsicht beim motorisierten Verkehr ist gefragt! Beim Überholen von Radfahrenden muss ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden (Novelle der Straßenverkehrsordnung 2020), was in der 30-Zone aus Platzgründen faktisch kaum möglich ist. Umso wichtiger ist ein angemessenes Fahrverhalten.
- In der gesamten Fahrradstraße gilt 30 km/h Höchstgeschwindigkeit.
- Lastkraftwagen dürfen die Fahrradstraße nicht befahren (Ausnahme Lieferverkehre).
- Parkregelung nach Straßenverkehrsordnung (StVO).
Ansonsten gelten die allgemeinen Verkehrsvorschriften und Vorfahrtsregeln.
„Die erste Fahrradstraße in unserer Stadt ist eine sinnvolle Integration ins städtische Radverkehrsnetz. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Stadt- und Regionalverkehrs und einer der Bausteine der Entwicklung unserer Nahmobilität, um kurze Wege und Entfernungen mit dem Rad und zu Fuß so barrierefrei, so sicher und so nachhaltig wie möglich zu gestalten,“ bekräftigt Bürgermeister Steffen Ball. „Für die Verkehrswende und die Verbesserung der Stadtmobilität ist die Förderung des Radverkehrs elementar. Wenn viele aufs Rad umsteigen, können wir die Lebensqualität in der Stadt und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, die soziale Teilhabe an Mobilität pushen und natürlich auch Emissionen vermeiden.“
Offizielle Eröffnung am Donnerstag, 16. Mai, 17.30 Uhr
Auch die Fertigstellung der ersten Heusenstammer Fahrradstraße soll gefeiert werden. Zur offiziellen Eröffnung an der Gabelung Patershäuser Straße/Franz-Rau-Straße am Donnerstag, 16. Mai, ab 17.30 Uhr, sind alle Anwohnerinnen und Anwohner, Nachbarinnen und Nachbarn sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Unterstützt von Studierenden der Hochschule Darmstadt, die unter anderem den Workshop im Sommer 2023 vorbereitet und begleitet haben, gibt es spannende Infos und Erläuterungen zur allgemeinen Nahmobilität und zur Radinfrastruktur in der Stadt und natürlich auch zur Fahrradstraße. Außerdem wird es einen Impulsvortrag von Professor Jürgen Follmann und die Möglichkeit zum „Erleben“ der Fahrradstraße geben.
Häufig gestellte Fragen
Warum wird nicht die gesamte Patershäuser Straße als Fahrradstraße markiert?
Die Patershäuser Straße ist im Abschnitt zwischen der Frankfurter Straße und der Paulstraße für die Einrichtung einer Fahrradstraße nicht breit genug. Hier ist einfach kein Platz, um sowohl die Fahrradstraße als auch Stellflächen unterzubringen.
Fallen Parkplätze weg?
Ja, aber … Drei Parkplätze werden mit der Einrichtung der Fahrradstraße entfallen. Wenn neue Markierungen ohne die Einrichtung einer Fahrradstraße angestanden hätten – die derzeitige Anordnung der Parkflächen entspricht nicht mehr der geltenden Norm -, wären nach geltender Verordnung noch mehr Parkplätze entfallen, da inzwischen Sperrflächen angelegt werden müssen.
Infobox
Im März 2023 hat die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung der Fahrradstraße in der Patershäuser Straße mit dem Ziel, attraktive Fahrradachsen in der Stadt auszubauen (flächendeckende Radverkehrsstrategie), beschlossen. Damit soll die Attraktivität und Aufenthaltsqualität für Radfahrende verbessert und mehr Bürgerinnen und Bürger davon überzeugt werden, täglich aufs Rad zu steigen. Die Patershäuser Straße ist eine zentrale Achse in der Stadt und dient der innerstädtischen Nord-Süd-Verbindung. Außerdem ist sie die Haupt-Zubringerstraße zur Frankfurter Straße und nicht zuletzt Schulweg- und Freizeitroute.
Fahrradstraßen haben sich in der Praxis als wesentliches Element zur Stärkung der Radverkehrsinfrastruktur bewährt. Straßen, die ohnehin vermehrt von Radfahrenden befahren werden, können sehr gut in das bestehende Radnetz integriert werden.
Die Gesamtausgaben des Projekts belaufen sich auf rund 105.000 Euro. Davon werden rund 77.000 Euro über das Sonderprogramm des Bundes „Stadt und Land“ zur Weiterentwicklung des Radverkehrs in Heusenstamm gefördert.
Quelle: PM Stadt Heusenstamm