Möglich und sinnvoll – die bisherigen Untersuchungen für eine angedachte Verlängerung der Frankfurter Straßenbahnlinie 17 durch Neu-Isenburg und Dreieich bis nach Langen sind zu einem positiven Ergebnis gekommen. Der Magistrat empfiehlt deshalb, die Machbarkeitsstudie fortzuführen, um fundierte Fakten zu erhalten, ob ein Einstieg in die eigentlichen Planungen sinnvoll ist. Eine Entscheidung über die tatsächliche Umsetzung der Linienverlängerung ist das noch nicht.
Ende Juni hatte das Gutachterbüro Ramboll die bisherigen Untersuchungsergebnisse im Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr präsentiert. In der Potenzialanalyse schnitten die zwei Varianten annähernd gleich gut ab. Die Gutachter und die Frankfurter Nahverkehrsorganisation TraffiQ als Auftraggeber empfehlen nun die sogenannte Variante L 5 über die Nördliche Ringstraße. Bei der Weiterführung als Machbarkeitsstudie sollte ihrer Ansicht nach eine möglichst direkte Trassenführung zwischen der Asklepios Klinik und dem Bahnhof Langen untersucht werden. Auf dieser entstehe eine hohe Nachfrage und eine schnelle Verbindung, was geringere Betriebskosten und Infrastrukturinvestitionen bedeute. Dieser Meinung schließt sich der Magistrat an.
„Die Verlängerung der Straßenbahnlinie hat genug Potenzial, um in der zweiten Phase des Gutachtens näher untersucht zu werden“, erläutert Erster Stadtrat Stefan Löbig. Besonders im Fokus stehe die Frage, ob ein ausreichender Nutzen-Kosten-Indikator von mindestens Eins erreicht werden könne, damit die Straßenbahn-Infrastruktur bis zu 90 Prozent förderfähig wird. „Danach können wir fundiert entschieden, ob die Planung für die Straßenbahnverlängerung nach Langen weiterverfolgt werden sollte“, betont Bürgermeister Jan Werner.
Die Fortführung der Machbarkeitsstudie schlägt mit rund 90.000 Euro zu Buche. Die Mittel dafür stehen nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung bereits im städtischen Haushalt bereit.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen TraffiQ, Neu-Isenburg, Dreieich und Langen vom März 2021 sieht vor, dass jeder Vertragspartner nach der Phase Potenzialanalyse aus der Studie aussteigen könnte. Parallel werden nun auch die anderen Städte prüfen, ob das Projekt in ihrem Stadtgebiet weiterverfolgt wird. Auch davon ist Langen als „Hinterlieger“ abhängig.
„Keinesfalls bedeutet die Weiterführung der Studie eine endgültige Entscheidung über die Verlängerung der Straßenbahn nach Langen“, stellt Jan Werner klar. „Auch wird die Machbarkeitsstudie nur eine mögliche Trassenführung aufzeigen. Die eigentliche Planung folgt erst danach, sollte die Stadtverordnetenversammlung dies beschließen.“
Die Machbarkeitsstudie soll Mitte 2024 fertiggestellt sein. Für die anstehende Ausschreibung des Wettbewerbs zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes würde die Straßenbahn-Endhaltestelle optional auf Grundlage der Streckenführung von der Nördlichen Ringstraße aus berücksichtigt.
Ob die Machbarkeitsstudie zur Straßenbahnverlängerung bis nach Langen weitergeführt werden soll, diskutieren der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am 6. September sowie der Haupt- und Finanzausschuss am 14. September. Die endgültige Entscheidung fällt am Donnerstag, 28. September, in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.